Chipsatz-Test: VIAs PT880 gegen Intel und SiS

Intel 865-Serie

Nach der Einführung des 875-Chipsatzes im April 2003 komplettiert Intel mit der 865-Chipsatzfamilie, Code-Name "Springdale", sein derzeitiges Produktportfolio für Pentium-4-Chipsätze. Intel bietet den Springdale in den Varianten 865PE, 865G und 865P an. Sie sollen bis Ende 2003 die 845-Modelle ablösen.

Technisch gesehen ist der 865-Chipsatz ein modifizierter 875P-Chipsatz. Die wesentlichen Unterschiede zum High-End-875P-Chipsatz liegen im Verzicht auf die Performance Acceleration Technology (PAT) und im fehlenden ECC-Support des Speichers.

Die 865PE- und 865G-Version verfügen, wie der 875P, über einen 800/533-MHz- schnellen FSB. Darüber hinaus unterstützen sie FSB400. Beim Low-Cost-Chipsatz 865P ist der Systembus auf 533 und 400 MHz eingeschränkt. Das 865er Trio adressiert den Speicher im Dual-Channel-Modus. Außer dem 865P, der nur DDR333- und DDR266-SDRAM verwaltet, arbeiten die Chipsätze mit maximal DDR400-Memory. Der Speicher-Controller kann bis zu 4 GByte DDR-SDRAM ansprechen, dabei stehen ihm je zwei DIMM-Sockel pro Kanal zur Verfügung.

Zur Standard-Ausstattung der 865-Familie zählt die bereits beim 875P-Chipsatz vorgestellte und im MCH integrierte "Communication Streaming Architecture" (CSA) für Gbit-Ethernet-Anbindung. Auch die Hyper-Threading-Technologie und das obligatorische AGP-8x-Interface fehlen nicht. Im Gegensatz zum 865P/PE besitzt der 865G-Chipsatz einen integrierten Grafik-Core. Intel nennt ihn "Extreme Graphics 2". Die überarbeitete Grafik-Engine "Extreme Graphics" des Vorgängers 845GE verfügt jetzt durch den DDR400-Support über eine höhere Speicherbandbreite bei gleich gebliebenem Core-Takt von 266 MHz. Ein weiteres Novum der Extreme Graphics 2 ist der AGP 8x-Support. Um einen Flachbildschirm und ein TV-Gerät an die integrierte Grafik-Hardware anzuschließen, bietet Intel eine so genannte AGP-Digital-Display-Karte (ADD), die im AGP-Slot eingesteckt wird .

Als Chip-Interconnect zwischen MCH und ICH5 verwendet Intel die herkömmliche 254 MByte/s schnelle Hub-Link-Technologie. Sie wird erst mit der Einführung der nächsten Chipsatzgeneration Code-Name "Grantsdale" Mitte 2004 durch PCI Express ersetzt.