Musik aus dem Web

Spotify & Co. über die Heimanlage streamen - mit Raspberry Pi

Sie wollen auf einer älteren Musikanlage Streams aus dem Internet abspielen? Mit dem Raspberry Pi, passenden Kabeln und einer kostenlosen Software funktioniert das ganz einfach.

In vielen Haushalten haben Streaming-Dienste wie Spotify bereits den Musikkonsum verändert. Statt auf Audio-CD oder Festplatte liegen Musiksammlung und Play-Listen zentral in der Cloud und werden im Browser oder mit einem Smartphone abgerufen. Die Pi Musicbox verwandelt den Raspberry Pi in einen Streaming-Client, den Sie direkt mit Lautsprechern oder dem Verstärker Ihrer Musikanlage verbinden. Spotify, Last.fm oder Google Music – alles kein Problem für die durchdachte Software, die Sie per Browser konfigurieren und bedienen. Voraussetzung dafür ist, dass sich Raspberry und der Client, mit dem Sie die Software steuern, im gleichen Netzwerk befinden.

Vorbereitung: Raspberry Pi und Software für Streaming

Ein Raspberry Pi der ersten Generation genügt, aber es auf jeden Fall eine Überlegung wert, die aktuelle Version 2 zu verwenden. Sie benötigen ferner für die Pi Musicbox eine SD-Karte mit mindestens zwei GB Speicherplatz – je nach eingesetztem Raspberry im SD- oder Micro-SD-Format. Da Sie Pi Musicbox mit Ihrem Linux-System bestücken werden, brauchen Sie unter Umständen einen SD-Adapter. Die meisten jüngeren PCs und Notebooks besitzen aber standardmäßig einen Einschub. Außerdem müssen Sie ein passendes Anschlusskabel besorgen, um den 3,5-Millimeter-Ausgang des Kleinstrechners mit Ihrer Musikanlage zu verbinden. Unterm Strich genießen Sie für Materialkosten, die weit unter 100 Euro liegen, sowohl Internet-Streams wie Ihre lokale Musiksammlung im gesamten Heim und auf allen Geräten, die sich mit dem Pi verbinden lassen.

Laden Sie sich die kostenlose Software Pi Musicbox herunter und klicken Sie doppelt auf das heruntergeladene Archiv. Es enthält eine Datei mit der Endung „.img“, die Sie in einen beliebigen Ordner entpacken.

Sie nutzen Spotify-Premium? Dann greifen Sie über die Raspberry Musicbox direkt auf Ihre Pla-Listen zu.
Sie nutzen Spotify-Premium? Dann greifen Sie über die Raspberry Musicbox direkt auf Ihre Pla-Listen zu.

Für die weiteren Arbeitsschritte verwenden Sie das Terminal. Arbeiten Sie sorgfältig, um Datenverluste an Ihrem System auszuschließen, da Sie ein Kommando einsetzen werden, mit dem Sie auch die Festplatte des Systems formatieren könnten. Geben Sie im Terminal den Befehl

df –h

ein. „df“ meldet alle eingehängten Datenträger. Schieben Sie dann die SD-Speicherkarte ein, und wiederholen Sie das Kommando. In der Liste wird nun ein neuer Eintrag für die Speicherkarte auftauchen, zum Beispiel „/dev/sdb1“. Die Zahl bezieht sich auf eine Partition. Es können also durchaus mehrere Einträge auftauchen, falls auf der Karte mehrere Partitionen enthalten sind. Diese Partitionen müssen Sie zuerst aus dem System aushängen:

umount /dev/sdb1

Falls weitere Partitionen gefunden wurden, müssen Sie diese ebenfalls aushängen. Jetzt kopieren Sie die IMG-Datei auf den Datenträger. Da Sie den gesamten Datenträger nutzen und die Partitionen entfernen wollen, geben Sie im nachfolgenden Kommando den Datenträger ohne Partitionsziffern ein (Beispiel):

sudo dd bs=4M if=/home/sla/musicbox.6RC.img of=/dev/sdb

Pfade und Dateinamen passen Sie auf Ihre Situation an. Das Kopieren dauert eine Weile. Eine grafische Rückmeldung erhalten Sie von dd nicht. Warten Sie darauf, dass die LEDs des Systems keine Rückmeldung mehr geben. Oder Sie starten ein neues Terminal und geben den Befehl

pkill -USR1 -n -x dd

ein. Jetzt erhalten Sie in Ihrem ersten Fenster einen Wert zurück, wie weit das Kopieren fortgeschritten ist.