Apple Pages - Textverarbeitung auf dem iPad

Funktionalität: Apples iOS-Version der eigenen Textverarbeitung Pages ´09 ist für die Multi-Touch-Bedienung optimiert worden. Seit der Version 1.4 ist Pages eine Universal App geworden - verwendbar für iPad, iPhone und iPod touch. Wenn in den Einstellungen von Pages in iOS die Funktion iCloud verwenden aktiviert ist, dann sichert die App die Dokumente automatisch in Apples Cloud-Lösung. Entsprechend stehen die Dateien auch auf anderen iOS-Geräten (gleiche Apple-ID) mit Pages zur Verfügung. Ebenso lässt sich unter Mac OS X 10.8 Mountain Lion direkt mit Pages auf darauf zugreifen und in die iCloud speichern.

Apples Pages kann somit Textdokumente im Pages-Format importieren. Zusätzlich erlaubt die App den Import von Word-Dokumenten. Es muss sich dabei aber um ein File im Format .doc handeln. Im Format .rtf abgespeicherte Word-Dateien oder andere Formate öffnet Pages nicht. Nur .txt-Dateien sind noch möglich. Die Textverarbeitung für das iPad zeigt sich sehr einfach im Layout mit übersichtlichen Funktionen. Neben 16 fixen Formatvorlagen lassen sich die üblichen Textformatierungen durchführen: Ränder, Tabulatoren, Schriftart, Schriftgröße, Schriftformatierung, Ausrichtung, Kopf-/Fußzeilen, Zeilenabstand, Listen oder Spalten. Beim Dokumentenlayout lässt sich nur zwischen Din A4 und US Brief auswählen. Das Einfügen von Elementen wie Bilder, Tabellen, Diagrammen oder Formen bietet Pages ebenfalls an. Zusätzlich lassen sich Objekte gruppieren. Beim Anlegen eines neuen Dokuments lässt sich zwischen 16 von Apple gestalteten Vorlagen wählen.

Installation: Die Installation des App "Pages" erfolgt wie gewohnt über iTunes oder den App Store auf den iOS-Geräten. Die Version 1.6.1 benötigt 221 MByte Speicherplatz.

Bedienung: Das Schreiben von Texten in Pages funktioniert wie bei allen iPad-Texteingaben sowohl im Hoch- als auch Querformat. Markieren von Text erfolgt per Doppeltipp (ganzes Wort) oder Dreifachtipp (ganzer Absatz). Ein Ziehen an den Markierungspunkten erlaubt dann noch ein Anpassen der Markierung. Wer wissen will, wie viel Zeichen schon geschrieben wurden, kann dies optional anzeigen lassen. Die Textformatierungen erfolgen über das oben eingeblendete Lineal. Als störend erweist sich jedoch, dass sich keine eigenen Formatvorlagen abspeichern lassen - die von Apple vordefinierten 16 Stück müssen genügen. Hier wird es allerdings problematisch, wenn beispielsweise Word-Dokumente mit eigenen Formatvorlagen importiert werden. Pages übernimmt nach dem Öffnen des Dokuments nicht die Formatvorlagen, nach dem erneuten Export sind die ursprünglichen Formatvorlagen in Word auch nicht mehr vorhanden. Bei aufwendig mit Word oder Pages formatierten Dokumenten ist eine zwischenzeitliche Weiterverarbeitung mit dem iPad nicht empfehlenswert. Aus diesem Grund lässt sich bei Pages auch einstellen, ob unter iOS geöffnete iWork'09-Dokumente automatisch als Kopien geöffnet werden sollen.

Die Bedienung beim Einfügen von Bildern oder graphischen Elementen ist bei Pages sehr gut gelungen. Die Funktion ist weitestgehend selbsterklärend. Beispielsweise lassen sich Tabellen mit dem Finger sehr einfach bearbeiten und formatieren. Auch die Diagrammerstellung ist durch viele Vorlagen ohne Probleme durchführbar. Die Speicherung der Dokumente erfolgt bei Pages automatisch, was beim Ausprobieren von Funktionen nicht immer praktisch ist. Immerhin gibt es die Schaltfläche Widerrufen zum rückgängig machen von Aktionen.

Werden Dokumente außerhalb der iCloud bereitgestellt, so zeigt sich die Import-/Export-Funktion eingeschränkt. Die App erlaubt wie bereits erwähnt nur den Import von Apples Pages ´09 (Mac Desktop-Version) oder Microsofts Word (.doc) sowie TXT-Dateien. Beim Export von Dokumenten wird zusätzlich noch PDF angeboten. Export bedeutet bei Pages "Bereitstellen mit E-Mail" oder "Kopieren auf iTunes". Zusätzlich ist es noch möglich, Dokumente direkt auf einen WebDAV-Dienst zu kopieren. Praktischer wäre jedoch nach wie vor der direkte Transfer über die Massenspeicherfunktion des iPads - wie bei den gesicherten Fotos. Wer viele Dokumente in Pages abspeichert, kann diese in Ordnern ablegen. Durch Aufeinanderschieben von Dokumenten lassen sich entsprechende Ordner erstellen - ähnlich wie mit den Apps in iOS.

Auf dem PC lassen sich vom Dateimanager Textdokumente auch per Drag&Dropin iCloud.com auf dem Browser schieben. Hierzu muss man sich mit der Apple-ID einloggen und auf iWork klicken. Jetzt können die Dokumente hineingezogen werden. Inkompatible Formate - beispielsweise .rtf - quittiert der Dienst gleich mit einem entsprechenden Fehlerhinweis.

Fazit: Apples Pages eignet sich nur für sehr einfache Textverarbeitung. Bilder, grafische Elemente und Tabellen lassen sich zwar sehr einfach einfügen, für eine professionelle Nutzung eignet sich Pages aber wenig. Vor allem stört, dass vorhandene Word-Dokumente, die auf dem iPad weiterverarbeitet werden, ihre Formatvorlagen verlieren. Praktisch ist dagegen die iCloud-Funktionalität - damit sind die Dokumente auf allen eingebundenen Geräte verfügbar. Die Import- und Export-Funktion ist abseits der iCloud allerdings eingeschränkt und umständlich. Die Funktionalität einer Desktop-Textverarbeitung sollte man sich beim Kauf der App somit nicht erwarten. (cvi)