Module, USB-Sticks, WLAN-Router

So rüsten Sie WLAN-11ac in Notebooks nach

Nicht nur für Power-User ist der Gigabit-Speed von WLAN-11ac ein klares Kaufargument. Dabei lässt sich die Funktechnik auch für Notebooks nachrüsten.

Wer ein Notebook mit superschnellem 11ac-WLAN möchte, muss unter Umständen nicht unbedingt tief in die Tasche greifen. Das 11ac-Einbau-Modul Intel Dual Band Wireless-AC 3160 für 1x1 MIMO bis 433 Mbit/s wurde im Internet per Sommer 2014 für 20 bis 25 Euro angeboten. Das doppelt so schnelle 11ac-Modul Intel Dual Band Wireless-AC 7260 für 2x2 MIMO bis 867 Mbit/s hatte einen Straßenpreis von 25 bis 65 Euro, je nach Bauformat und je nachdem, ob Bluetooth 4.0 mit auf der Platine sitzt.

Wenn ein älteres Notebook bereits Antennen für 5-GHz verbaut hat, kann man das "alte" WLAN-Modul ausbauen und ein neues 11ac-Modul an die 5-GHz-Antennen anschließen. Hat das Notebook nur eine einzige 5-GHz-Antenne, dann muss es kein 867-Megabit-Modul sein, weil das Notebook dann sowieso nur maximal 433 Megabit brutto funken kann.

Die meisten Notebooks lassen sich nach dem Lösen winziger Schräubchen leicht öffnen. Entweder man entfernt den kompletten Boden oder eine Klappe im Boden, um an den WLAN-Modul-Steckplatz heranzukommen. Bei einigen Laptops muss man die Tastatur entfernen, um "von oben" an die Funkmodulsteckplätze zu gelangen. Einige superdünne Laptops sind allerdings extrem filigran gearbeitet: Die schraubt man lieber nicht mehr selber auf und verzichtet auf Nachrüstungsexperimente. Außerdem nicht vergessen: Hände und Werkzeuge erden, bevor man die Elektronik im Notebook berührt, damit es nicht zu statischen Entladungen an den Bauteilen kommt.

Notebooks mit externen 11ac-USB-Sticks aufrüsten

11ac-USB-Sticks sind die einfachste Methode, ein vorhandenes Notebook oder einen Desktop-PC auf Gigabit-WLAN nachzurüsten: Software installieren, 11ac-Stick einstecken und ein paar Minuten später mit WLAN-AC surfen. In der Regel empfiehlt es sich, den in vielen Notebooks ohnehin schon eingebauten 11a/b/g/n-Adapter zu deaktivieren, um das System nicht durch zwei WLAN-Adapter zu verwirren. Es gibt aber auch Software, die mit zwei WLAN-Funkmodulen umgehen kann, etwa den Xirrus WiFi Inspector, den wir oft zu WLAN-Messzwecken in einem Dell-Notebook mit dessen internem 11n-Festeinbau-Modul von Intel und einem externen 11ac-USB-Adapter A6200 von Netgear gleichzeitig verwenden.

Viele 1x1-MIMO-Sticks bis 433 Mbit/s, etwa von AVM, Linksys oder Netgear, sind gut drei Zentimeter lang, davon steckt etwa ein Zentimeter im USB-Slot des Notebooks oder Desktops, und zirka zwei Zentimeter schauen heraus. Diese Sticks gibt es schon unter 30 Euro.

Die schnelleren 2x2-MIMO-Sticks bis 867 Mbit/s sind oft sieben bis zehn Zentimeter lang, davon steckt ein guter Zentimeter in der USB-Buchse des Rechners. Es gibt sie schon unter 40 Euro.

Beispiel: Der 867 Mbit/s schnelle Netgear AC1200 WLAN-USB-Adapter, Model A6200, lässt sich durch eine Drehbewegung von knapp zehn auf knapp 13 Zentimeter verlängern. Außerdem lässt sich der USB-Stecker um 90 Grad abknicken, damit der Stick nicht waagerecht, sondern senkrecht an der Seite eines Notebooks emporsteht. Die aufrechte Stellung kann sowohl im Handling des Notebooks als auch bei den Sende- und Empfangseigenschaften Vorteile bringen.

Schaut dagegen ein starrer, nicht-knickbarer 11ac-Stick zehn Zentimeter waagerecht aus dem Laptop rechts oder links heraus, dann kann er im Zweifel leichter brechen. Außerdem wird das Notebook dann quasi zehn Zentimeter breiter. Gerade unterwegs, aber auch auf einem überfüllten Schreibtisch daheim oder im Büro, können diese zehn Zentimeter störend wirken.

Notebooks mit 11ac-WLAN-Routern aufrüsten

Im Sommer 2014 waren 11ac-USB-Sticks erst bis zu 867 Mbit/s lieferbar. Wer sein Notebook oder seinen PC trotzdem schon mit dem 3x3-11ac-Speed-Level von 1.300 Mbit/s in die 11ac-Infrastruktur seines Büros oder seiner Wohnung einbinden will, konnte oder musste bislang einen 3x3-MIMO-11ac-Router, etwa eine 11ac-Fritzbox 7490, direkt per LAN-Kabel mit dem Rechner verbinden. Steht am "anderen Ende" dann eine zweite, identische 3x3-11ac-Fritzbox, dann kann man aus der Strecke tatsächlich die maximalen Speedreserven einer AVM 7490 herauskitzeln. Bei unseren Tests zwischen zwei ac-Fritzboxen an zwei Notebooks bekamen wir Peaks von 791 Mbit/s netto. Als reproduzierbare Dauerleistung schafften die zwei AC-Fritzboxen AVM 7490 durch eine Stahlbetondecke hindurch einen Netto-Durchschnitt von 560 Mbit/s.

Eine solche 3x3-ac-Fritzbox, direkt am Notebook oder direkt am PC, sieht vielleicht ein bisschen komisch aus, ist auch sperriger und viel teurer als ein 2x2-11ac-Stick, aber per Redaktionsschluss eine gangbare Methode, ein Notebook mit 3x3-11ac "nachzurüsten", sofern man die volle Leistung von 11ac-3x3-MIMO schon heute benötigt. Sobald leistungsstarke USB-Sticks für 3x3-11ac verfügbar werden, kann man sich die aufgezeigte Lösung mit zwei ac-Fritzboxen oder anderen ac-Routern am Notebook sparen. (mb/mje)