Funk im Unternehmen

WLAN-Ratgeber: Antennen richtig wählen und positionieren

Der gezielte Einsatz von Spezialantennen kann wahre Wunder in der WLAN-Versorgung bewirken. Wir stellen die verschiedenen Antennen vor und erklären, wie sie positioniert werden müssen.

Externe WLAN-Antennen sind eine starke Waffe in der Hand des Funknetzplaners: Manche Modelle eignen sich für die Nahversorgung von Hunderten gleichzeitiger Surfer in einer großen Konferenzhalle. Andere wiederum sind auf die gezielte Fernversorgung eines einzigen Gebäudes in 20 Kilometern Entfernung spezialisiert. Grob gesagt gibt es drei Obersorten:

  1. Omni-Direktionale Rundstrahlantennen: Sie verbreiten die Funkenergie ähnlich, wie eine herkömmliche Glühbirne das elektrische Licht abstrahlt: in der Form eines dicken Donuts, horizontal fast gleichmäßig über 360 Grad rundum in alle Richtungen, aber vertikal nur so hoch wie nötig.

  2. Direktionale Sektorantennen: Sie verbreiten den WLAN-Funk wie eine Taschenlampe: in der Form einer Birne, mit fast identischen Öffnungswinkeln in der Horizontalen und in der Vertikalen, zum Beispiel mit 60, 90 oder 120 Grad.

  3. Direktionale Richtantennen: Sie bündeln die Funkstrahlung viel stärker in die gewünschte Richtung, in der Form einer langen Gurke, ähnlich wie eine Fernlichttaschenlampe, mit spitzen Öffnungswinkeln ab circa 6 Grad in der Horizontalen und in der Vertikalen.

Im Gegensatz zu einer Glühbirne strahlt der WLAN-Funk auch noch durch mehrere Zimmerwände hindurch, je nach Material und Dicke des Gemäuers. Deshalb kann man ein kleines Büro oder eine kleine Wohnung in der Regel auch mit einem einzigen WLAN-Router mit eingebauter OMNI-Antenne von einem einzigen Punkt aus versorgen. Oft reicht es, den rundstrahlenden WLAN-Router an einer beliebigen Stelle einer Wohnung, am besten einigermaßen mittig, zu platzieren.

In vielen WLAN-Routern für Consumer stecken nämlich Rundstrahlantennen samt WLAN-Access-Point, DSL-Router, Modem, Firewall, Gigabit-Switch, DECT-Basis sowie Telefonanlage unter einer Haube, etwa bei vielen Fritzboxen von AVM. So eine eierlegende Wollmilchsau, die irgendwie fast alles kann, hat ihre Vorteile: Sie reduziert die Produktionskosten, aber auch die Komplexität der Installation für den Endverbraucher. Ihr Nachteil: Man muss sie nehmen, wie sie ist, mit fest verbauten Rundstrahlantennen, die aber für die meisten kleineren Wohnungen völlig ausreichen.

Will man dagegen größere Häuser, Bürogebäude, Lagerhallen, Skilifte, Fußgängerzonen, Hotels, Messen, Kongresszentren oder Hörsäle nahtlos per WLAN versorgen, dann braucht man eine gute Auswahl an Rundstrahl-, Sektor- und Richtantennen. Je nach Einsatzort müssen die Antennen sogar wind- und wetterfest sein.

Dank dieser unterschiedlichsten Bedarfslagen haben viele Profi-Access-Points gar keine fest verbauten Billigantennen, sondern Anschlüsse für externe Spezialantennen. Sie werden direkt an den Access Point (AP) geschraubt oder über Antennenkabel vom entfernten AP angesteuert.

Access Points mit externen Antennenanschlüssen geben dem Funkplaner viel größere Gestaltungs- und Optimierungsspielräume als APs mit fest verbauten Antennen.