Wide Area Network optimieren

So finden Sie den richtigen WAN-Provider

Um das explodierende Datenaufkommen im Wide Area Network (WAN) zu managen, suchen viele Unternehmen geeignete Service-Provider für ihre WAN-Konnektivität. Auf welche Auswahlkriterien IT-Entscheider dabei achten müssen, verrät dieser Beitrag.

Unternehmen beurteilen im Normalfall die Beziehung zu ihrem Service-Provider für WAN-Konnektivität häufig anhand der wahrgenommenen Qualität und des Werts der erbrachten Services. Da hier von Branche zu Branche sehr unterschiedliche Leistungskriterien angesetzt und die Services auch für verschiedene Zwecke genutzt werden, kann diese Einschätzung sehr unterschiedlich ausfallen. Daher ist es wenig überraschend, dass kürzlich eine Umfrage im Auftrag von Ciena unter 400 europäischen IT-Entscheidungsträgern ergab, dass etwa vier von zehn der Befragten mit ihrem Service-Provider nicht zufrieden sind.

Details: Kundenzufriedenheit mit WAN-Service-Providern nach Branche.
Details: Kundenzufriedenheit mit WAN-Service-Providern nach Branche.
Foto: Ciena

Wirft man einen genaueren Blick auf die Ergebnisse nach Branche, zeigt sich, dass Versorgungs- und Finanzunternehmen am wenigsten zufrieden waren, während bei den Unternehmens- und Fachdienstleistern die höchste Zufriedenheit herrschte - ein Unterschied, der wohl auf die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Branchen zurückzuführen ist. Eine genauere Betrachtung der Kriterien, die IT-Entscheider bei der Auswahl ihres Service-Providers für WAN-Konnektivität beachten, könnte hier Klärung bringen.

Auswahlkriterien

Bei der Evaluierung möglicher Anbieter beziehen IT-Abteilungen im Allgemeinen eine Vielzahl von Faktoren ein. Dazu gehören Datensicherheit, Anforderungen an die Bandbreite, Preisgestaltung und Service Level Agreements (SLAs), Geschwindigkeit der Servicebereitstellung und spezifische Leistungsattribute wie Latenz, die beispielsweise für den Finanzsektor eine bedeutende Rolle spielt. Datensicherheit und Bandbreitenanforderungen haben sich inzwischen als die wichtigsten Auswahlkriterien herauskristallisiert.

Datensicherheit

In der Umfrage nannten etwa 70 Prozent der Befragten, von denen knapp vier von fünf aus Deutschland und Frankreich stammten, die Datensicherheit während der Übertragung als Top-Priorität. Dass moderne IT-Infrastrukturen heute mehr denn je wachsenden Bedrohungen ausgesetzt sind, erklärt sich angesichts der Art der Anwendungen, die unterstützt werden, wie zeitkritische Finanztransaktionen, sensible Gesundheitsdaten, sicherheitssensible Kommunikation im öffentlichen Bereich, um nur einige zu nennen. Die IT-Abteilungen haben darauf mit der Einrichtung einer Reihe von Techniken zum Schutz kritischer IT-Infrastrukturen, wie Server, Datenbanken, Router und Switches, reagiert. Sichere Kommunikation muss jedoch auch außerhalb der Rechenzentren stattfinden und ein größeres, unter Umständen globales Netzwerk einschließen. Hier werden zunehmend komplexere Verschlüsselungstechniken benötigt, um die Daten zu schützen oder zumindest vor neugierigen Blicken zu verbergen.

Bandbreitenanforderungen

Fast zwei Drittel der Befragten nannten die Bandbreite als wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Service-Providers. Angesichts rasant zunehmender datenintensiver Geschäftsanwendungen und der wachsenden Nutzung von Videokonferenzen stehen Unternehmen hinsichtlich der Bandbreitenanforderungen vor großen Herausforderungen. Hinzu kommt, dass das Aufkommen von Cloud-Speicherung und Virtualisierung ein neues On-Demand-Bandbreitennutzungsmodell erforderlich macht. Unternehmens- und Rechenzentrumsanwendungen müssen sich dabei an die Konnektivitätsbandbreite anpassen können, um optimale Leistung bei betriebswirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu liefern. Ein solches Modell erfordert jedoch hoch belastbare Services, die unter anderem mehrere Serviceklassen umfassen, um eine breite Palette mit Unternehmensanwendungen abzudecken.

Was ist außerdem zu beachten?

Neben diese beiden "Dealbreakern" gibt es noch eine Vielzahl von anderen Kriterien, die für IT-Mitarbeiter bei der Auswahl des Service-Providers mitentscheidend sind. So kann beispielsweise die Geschwindigkeit, mit der ein Service aktiviert wird, direkte finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen und den Provider haben. In einem hochgradig automatisierten Netzwerk können Services automatisch konfiguriert werden, während die Serviceabnahme räumlich entfernt im Netzwerk-Support-Zentrum des Service-Providers erfolgt. Auf diese Weise wird eine sehr schnelle Servicebereitstellung erreicht, und Unternehmen können flexibel und kosteneffizient auf Projekte oder absehbare Peaks reagieren.

Ebenso fordern Unternehmenskunden zunehmend höhere Transparenz bei Netzwerk- und Serviceleistungen. Diese Forderung kann durch die Bereitstellung eines direkten Zugangs zu SLA-Berichten sowie Möglichkeiten zur Verifizierung der Einhaltung der vorab definierten SLA-Elemente durch den Service-Provider erfüllt werden. Um eine höchstmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen, sollte den IT-Mitarbeitern auch die Möglichkeit zur unabhängigen Diagnose von Netzwerkproblemen geboten werden. Zusammen mit höherer Transparenz während der gesamten Laufzeit ist diese Form der Kundenmitwirkung ein überzeugender Wettbewerbsvorteil.