Cisco Live 2015
Cisco propagiert das Netz-Management aus der Cloud
Mit rund 8000 Besuchern zählt die diesjährige Cisco Live zu den bestbesuchten Europa-Events des Netzausrüsters. Ein Interesse, das sich eventuell durch die vielen offenen Fragen erklären lässt, mit denen sich IT-Entscheider im Zuge von Digitalisierung, Cloud, steigendem Kostendruck und IoT konfrontiert sehen. Wobei Cisco lieber vom Internet of Everything spricht, da in den Augen des Netzherstellers die smarte Vernetzung der Dinge nur bedingt Sinn macht. Entscheidender sei vielmehr eine intelligente Vernetzung unter Berücksichtigung von Menschen, Prozessen sowie Analytics.
In Sachen Kostendruck will Cisco die Netzverantwortlichen mit Cisco Meraki zumindest beim Netzbetrieb und-Management entlasten. War die Meraki-Lösung ursprünglich lediglich zum Cloud-Management von WLANs konzipiert, so wurde sie jetzt zur Administration kompletter Enterprise-Netze inklusive Switches und Routern weiterentwickelt. Entsprechend sieht Cisco mittlerweile als Zielgruppe für Cisco Meraki nicht mehr nur kleine und mittlere Unternehmen, sondern auch Corporate Enterprises, die kein eigenes Know-how oder eine entsprechende Workforce vorhalten wollen. Zudem geht das Service-Angebot von Meraki mittlerweile über das reine Management hinaus und umfasst Aspekte wie Analytics, Unified Threat Management, Next-Generation-Firewall, Intrusion Prevention, Auto-VPN oder Content Filtering.
Außerdem kann man sich bei Cisco vorstellen, dass man mit Drittanbietern Partnerschaften eingeht, wenn der Anwender tiefergehende Analysen des Datenverkehrs wünschen. "Dies könnte etwa der Betreiber eines kostenlosen WLANs in einem Einkaufszentrum sein, der die Besucherströme anhand des Datenverkehrs genauer analysieren will", verdeutlicht Cisco-Vice-President Gordon Thompson an einem Beispiel. Angst, dabei mit den europäischen Datenschutzrichtlinien in Konflikt zu kommen, brauchen die Anwender dabei laut Thompson nicht zu haben: "Wir bauen in UK und in Deutschland zwei Rechenzentren, die wir selbst betreiben", verspricht er, "die Daten bleiben also in der EU."
Funktionieren soll Cisco Meraki mit allen Cisco-Geräten, die Policies unterstützen. Dabei müssen die Geräte laut Thompson von Cisco noch offiziell supported werden - also nicht abgekündigt sein. Zum Pricing wollte Cisco auf der Cisco Live noch keine konkreten Aussagen treffen. So war lediglich zu hören, dass es wohl Ein- und Fünfjahres-Verträge geben werde. Ebenso sei es vorstellbar, dass Cisco-Meraki von Partnern und Providern als Intercloud-Lösung offeriert werde und diese dann ihr eigenes Pricing festlegen. (mb/cvi)