Fibre-to-the-Home

Mnet installiert Glasfaser in Münchner Haushalte

Der TK-Ausrüster Alcatel-Lucent beginnt derzeit in München mit der Installation des größten und modernsten Gigabit Passive Optical Network (GPON) in Deutschland. Damit sollen Münchens Haushalte zunächst mit 100 Mbit/s per Glasfaser angebunden werden.

Im Rahmen des Projekts werden in weiten Teilen Münchens Wohngebäude von den Stadtwerken (SWM), die gleichzeitig auch Gesellschafter von Mnet sind, mit einem leistungsfähigen Glasfaseranschluss ausgerüstet. Weitere Städte Bayerns werden zu einem späteren Zeitpunkt mit in das Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.

Das Glasfasernetz stellt die Basis für einen FTTB- (Fibre-to-the-Building) oder FTTH- (Fibre-to-the-Home) Ausbau dar. Bis 2011 soll eine große Anzahl von Gebäuden über einen direkten Glasfaseranschluss verfügen. Zunächst werden Datenraten von bis zu 100 Mbit/s anvisiert, zukünftig sind höhere Datenraten möglich. Damit ist das Netz für künftige Angebote wie hochauflösendes IPTV vorbereitet.

Neben dem High Speed Internet Access und der Telefonie wird Mnet auch das Kabelfernsehen über die Glasfaserinfrastruktur anbieten. Alcatel-Lucent liefert bei dem Vorhaben im Rahmen eines Rahmenvertrags in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe die Netztechnik. Dazu zählen die auf GPON (Gigabit Passive Optical Network) basierenden Glasfaser-Zugangssysteme, Verwaltungssoftware für das Netz, optische Netzabschlüsse und Zugangsmodems für die Mehrfamilienhaus-Wohnungen.

Für die Strecke zwischen dem Glasfaseranschluss im Gebäude und den Wohnungen nutzt Mnet die bestehende Kupferverkabelung. Sogenannte Multi-Dwelling-Units (Mehrwohnungseinheiten) wandeln das Glasfasersignal in VDSL2-Verbindungen um. Damit kann die bestehende Hausverkabelung weiter genutzt werden, was die Kosten reduziert und eine zügige Installation der Multimedia-Anschlüsse ermöglicht.

Mnet wird als "Open-Access"-Anbieter die Glasfaserleitung bis in die Haushalte selbst betreiben. Daher ist man nicht mehr an einer generellen Senkung der TAL-Gebühren, also der Miete an die Telekom für die letzte Meile, interessiert. Gemeinsam mit Netcologne und anderen Stadtnetzbetreibern hatte der Münchner City-Carrier deshalb erst vor kurzem den Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) verlassen und mit dem Bundesverband Glasfaseranschluss einen eigenen Interessenverband gegründet. (Computerwoche/ala)