Frauenrechts-Dokumente

Afghanischer Student wegen Downloads zum Tode verurteilt

Ein afghanischer Student wurde zum Tode durch den Strang verurteilt, nachdem er Dokumente über Frauenrechte heruntergeladen hat.

Pervez Kambaksh, 24 Jahre alt, ist Journalistik-Student der Balkh-Universität. Er beteuerte seine Unschuld gegenüber einem Gericht in Kabul, nachdem er im Januar 2008 der Blasphemie schuldig gesprochen wurde. Die Anhörung soll angeblich gerade vier Minuten gedauert und Kamaksh soll gestanden haben. Einen Rechtsanwalt bekam er nicht. Nun sagt er, dass man ihn zu einem Geständnis gefoltert habe.

Der Student vermutet einen Komplott einiger Professoren und Mitstudenten, weil sie ihn nicht leiden können. Kambaksh soll angeblich Artikel über Frauenrechte heruntergeladen, mit eigenen Kommentaren versehen und dann weiterverteilt haben. Ein Satz davon soll gelautet haben: „Dies ist das wahre Gesicht des Islam … Der Prophet Mohammad schrieb Verse des heiligen Koran zu seinem eigenen Vorteil“. Der Student streitet alles ab. Als gläubiger Muslim würde er so etwas niemals tun. Für seine Familie soll es angeblich so gut wie unmöglich sein, einen Rechtsanwalt zu finden. Extremisten wollen angeblich jeden töten, der Kambaksh vertreten will. (jdo)