Storage-Techniken im Wettstreit

Stärken und Schwächen

Die Frage, welche Konfiguration am besten abschnitt, ließ sich nicht eindeutig beantworten. Die Tests zeigten, dass verschiedene Faktoren die Performance beeinflussen. Um bei der Speicherinfrastruktur den richtigen Weg einzuschlagen, ist die Einbindung in die Netzwerkumgebung zu berücksichtigen. Und die Größe der transferierten Dateien, die PCI-Busverbindung und die Art, wie Anwender auf Daten zugreifen, spielen eine wichtige Rolle.

Im Einzelnen ergaben die Tests folgende Erkenntnisse:

- Eine NAS-Umgebung, in der die Daten über ein Gigabit-Ethernet-LAN zwischen Server und Speichersystem transportiert werden, liefert in bestimmten Fällen eine bessere Datentransferleistung als ein SAN, vor allem wenn kleinere Dateien übertragen werden.

- SANs bewältigen sequenzielle Lese- und Schreibzugriffe und große Dateien wesentlich besser als NAS-Systeme - zum Beispiel wenn ein Server Streaming-Video liefert oder große Datenbestände sichert.

- Für die Anbindung eines Servers an ein SAN macht es bezüglich der Leistung kaum einen Unterschied, ob der SAN-Adapter eine 32-Bit- oder 64-Bit-PCI-Verbindung nutzt.

- Anders dagegen in der NAS-Testumgebung: Hier lag die Leistung einer Gigabit-Ethernet-Karte mit einer 64-Bit-PCI-Verbindung generell höher als bei 32 Bit. Die festgestellte Differenz ist mit etwa 10 Prozent allerdings nicht sehr groß.

- Generell gilt, dass Schreibzugriffe auf eine Festplatte mehr Zeit und Ressourcen beanspruchen als Lesezugriffe.

- Bei zufälligen Lesezugriffen - wenn also keine aufeinander folgenden Lesevorgänge stattfinden - war in allen Tests die Datentransferleistung wesentlich niedriger als beim sequenziellen Lesen großer Dateien.

- Bei den zufälligen Lesezugriffen kam die Datentransferleistung über ein Gigabit-Ethernet-NAS fast an die Performance von Lesezugriffen auf eine lokale SCSI-Festplatte heran.

Bei der Bewertung der Testergebnisse sind zwei Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen basieren sie auf einem spezifischen Testequipment. Es ist durchaus möglich, dass Festplatten-Arrays anderer Hersteller sich in ihrem Leistungsverhalten unterscheiden. Zum anderen sind die architekturbedingten Unterschiede zwischen SAN-, NAS- und SCSI-Umgebungen so beträchtlich, dass die Testergebnisse nicht direkt miteinander vergleichbar sind.

Die lokale Datenspeicherung mit SCSI-Systemen zum Beispiel liefert in manchen Szenarien die beste Datentransferleistung. Im Gegensatz zu Standalone-Speicherknoten in NAS- oder SAN-Umgebungen unterstützt sie jedoch in der Regel nicht den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Server. Zudem nutzten die Tester als NAS-Speicher einen Allzweckserver von Compaq, als Zielknoten der SAN-Umgebung dagegen ein spezielles Plattenspeicher-Array von Hitachi.