Anspruchsvolles Bandlaufwerk

Die neuesten Bandlaufwerke des LTO-Konsortiums IBM, Seagate und Hewlett-Packard sind mit Datentransferraten von 15 MByte/s echte "Roadrunner". Um diese Spitzengeschwindigkeit aber "auf die Straße" zu bringen, ist eine hochwertige Computerausstattung notwendig.

Von: Rainer Graefen

Redundante Festplattensysteme haben heute einen Teil der Datensicherung übernommen. Allein auf diese schnell drehenden, mechanischen Komponenten will sich aber keiner verlassen. Mit zunehmender Digitalisierung aller Informationen und der Tendenz zum Rund-um-die-Uhr-Betrieb bekommen die Backup-Operatoren Probleme mit den herkömmlichen Bandlaufwerken, die immer mehr Daten in immer kürzeren Zeitabschnitten sichern müssen.

IBM, HP und Seagate haben diese Entwicklung vor etwa drei Jahren vorausgesehen und mit der LTO-(Linear-Tape-Open-) Kooperation eine technisch offene Entwicklungsplattform aus der Taufe gehoben. Definiert wurden mit Ultrium und Accelis zwei Techniken, die den Bedarf nach großen Speicherkapazitäten oder nach sehr schnellem Datenzugriff befriedigen sollen. Augenblicklich wird nur die Herstellung von hochkapazitiven Ultrium-Laufwerken forciert, wobei es das Ziel ist, die Speicherkapazität und die Geschwindigkeit alle zwei Jahre zu verdoppeln.

Grundlegend stimmen alle LTO-Mitglieder darin überein, dass Laufwerke und Medien beliebig austauschbar sein sollen und damit den Anwendern den Wechsel des Lieferanten ermöglichen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Datensicherung hat. Wie die dazu erforderliche Technik aussieht, bleibt den Gründungsmitgliedern und den Lizenznehmern aus der Speicherbranche zu einem größeren Teil selbst überlassen. Jede Entwicklung muss sich aber an einem Referenzband messen, an dem die Einhaltung von Parametern wie Aufzeichnungsverfahren, Spurdichte, Bandlänge und Beschichtung überprüft wird. Damit bringt LTO Kooperation und Wettbewerb - unter dem Begriff Co-Opetition - zusammen. Jeder kann Standardtechnik von anderen Lizenznehmern einkaufen, besitzt aber neben der Pflicht genügend Spielraum für die herstellerspezifischen Funktionen, die letztlich die Kunden überzeugen sollen.