Vernetztes Arbeiten

Cloud löst klassische Collaboration-Tools ab

Unified Communication Tools und Groupware setzen Firmen für Collaboration weit weniger ein als Cloud-Lösungen. Das zeigt eine Studie von Steria Mummert.

Collaborative Working sei in den Unternehmen derzeit "ein großes Thema", schreiben die Marktforscher von Steria Mummert in ihrer "Potenzialanalyse Share Economy". Das Wort "Share" steht hier für das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen. Die Analyse basiert auf einer Befragung von 150 Entscheidern aus großen und mittelständischen Unternehmen.

Die Studienautoren teilen die Befragten in sechs Gruppen ein. Die zahlenmäßig Stärksten sind die der Anfänger (25 Prozent) und der Unerfahrenen (19 Prozent). Immerhin auf 17 Prozent kommen die Umsetzer, auf weitere 14 Prozent die Strategischen Planer. Sechs Prozent gelten als Tester. Bleibt fast ein Fünftel übrig, genau genommen 18 Prozent. Diese verharren auf der Position der Verweigerer.

Bei den "Anfänger"-Firmen ging die Initiative in 45 Prozent der Fälle vom internen IT-Team aus. 34 Prozent der Befragten nennen außerdem die Fachbereiche und dreizehn Prozent den Vorstand. Das sei "insofern überraschend, als dass die IT üblicherweise nicht der klassische Initiator für Veränderungen im Bereich der Arbeitsgestaltung ist", kommentiert Klaus Lörsch, Senior Manager - Enterprise Content Management, bei Steria Mummert Consulting.

Die Rolle der IT verstärkt sich mit zunehmender Erfahrung. Unter den "Umsetzern" nennen 77 Prozent die IT als wichtigste Akteure. Die Studienautoren führen das auf die enge Verknüpfung von vernetztem Arbeiten und Technologie zurück.

Knapp jedes zweite Unternehmen (48 Prozent), das Collaboration einsetzt, nutzt die Cloud dafür. Weitere 45 Prozent geben an, das sei auch für sie vorstellbar. Lediglich sieben Prozent lehnen die Cloud zu diesem Zweck komplett ab.

Jeweils 31 Prozent dieser Firmen arbeiten mit Groupware- und Unified-Communications-Lösungen. "Klassische IT-Tools für vernetztes Arbeiten spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle", kommentiert Steria Mummert.

ERP und CRM als Collaboration-Tools

Tatsächlich dienen meist CRM- (Customer Relationship Management) und ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) als Collaborative-Tools (70 Prozent). 52 Prozent nutzen Microsoft Sharepoint.

86 Prozent derer, die vernetzt arbeiten, messen in irgendeiner Weise den Erfolg. So prüfen sie, ob Vertriebsprozesse schneller abgeschlossen werden können, wie hoch die Nutzungsintensität ist oder wie viele Beiträge eingehen. Effizientere Abläufe gelten denn auch mit 40 Prozent der Nennungen als wichtigstes Ziel kollaborativen Arbeitens. 24 Prozent zielen außerdem auf Produktivitätssteigerungen ab, 28 Prozent wollen Aufgaben einfacher koordinieren können.

Als Bremser solcher Initiativen erweisen sich Sicherheitsbedenken (21 Prozent), rechtliche Bedenken (17 Prozent) und die Angst davor, Unternehmenswissen offenzulegen (14 Prozent). In elf Prozent der Fälle scheitert Collaboration an starren Unternehmensstrukturen - und in zehn Prozent an veralteter IT.