Intel In-Vehicle Solutions

Intel gibt Gas beim vernetzten Auto

Um das Autofahren mit neuen Funktionen für die Information, Unterhaltung und Assistenz des Fahrers sicherer und komfortabler zu gestalten, hat der Chipriese Intel nun die integrierte Lösung In-Vehicle Solutions vorgestellt und weitere Investitionen sowie Forschungsprojekte rund um das vernetzte und autonome Auto angekündigt.

Intel In-Vehicle Solutions sind integrierte Plattformen, die validierte Hardware, darunter ein aktueller Intel Atom-Prozessor (Codename Baytrail), sowie Software wie Betriebssystem, Middleware und Entwicklungsumgebung umfassen. Der Chipriese geht davon aus, dass Automobilhersteller und Zulieferer mit ihrer Hilfe die Entwicklungszeit für Infotainment-Anwendungen um mehr als zwölf Monate reduzieren können, während die Kosten dafür um bis zu 50 Prozent sinken. Gleichzeitig sollen die Automobilhersteller damit in der Lage sein, sich stärker auf Technologie-Innovationen zu konzentrieren. Die ersten verfügbaren Produkte der Intel In-Vehicle Solutions dienen der Entwicklung von IVI-Systemen (In-Vehicle-Infotainment) mit Fahrerassistenz-Funktionen, Versionen mit dem Fokus auf autonomen Autos sollen folgen.

Intelligente Verkehrstechnik

Neben In-Vehicle Infotainment und Telematik forscht Intel nach eigenen Angaben auch kontinuierlich an intelligenten Verkehrstechniken, um Unfälle zu vermeiden und allgemein die Sicherheit im Straßen- beziehungsweise Schienenverkehr zu erhöhen. Die Anwendungen - oder besser Visionen - auf diesem Gebiet sind zahlreich: Intelligente Straßensysteme könnten mit Hilfe von Laser-Messgeräten und Spezialkameras das Reifenprofil von Fahrzeugen während der Fahrt messen. Autosysteme wären in der Lage, den Fahrer per Ansage oder via Symbol auf der Videokonsole über neue Fahrsituationen (etwa Glatteis) hinzuweisen, zudem ist es etwa denkbar, dass intelligente Straßenbeleuchtung hilft, den Energieverbrauch zu senken.

Intel ist eifrig bemüht, die mobile Zukunft mitzugestalten - mit Chips, aber auch mit Softwarelösungen.
Intel ist eifrig bemüht, die mobile Zukunft mitzugestalten - mit Chips, aber auch mit Softwarelösungen.
Foto: Intel

Greifbarer ist das neue Forschungsprojekt "Personal Vehicle Experience", wo Intel die positiven und negativen Erlebnisse, die beim Autofahren entstehen, untersucht. Das Forschungsprojekt "Secure My Connected Car" wiederum befasst sich mit den Sicherheits-Herausforderungen und Bedrohungsszenarien beim vernetzten Auto. Hier werden potenzielle Schwachstellen des Telematik-Systems und die Bedeutung von Speicherschutz-Technologien für die Absicherung zentraler Hardware und Software im Auto vor bösartigen Angriffen untersucht. Die Idee: Speicherschutz bewahrt in Kombination mit der McAfee-Whitelisting-Technologie von Intel Security das vernetzte Auto vollständig vor Bedrohungen.

Außerdem forschen Ethnographen, Anthropologen und Ingenieure in den Intel Labs übergreifend in einer Vielzahl von Projekten zum sichereren Straßenverkehr und versuchen Wege zu finden, wie Fahrer sicher und intuitiv mit ihrem Auto interagieren. Sensoren, erweiterte Analysen und vernetzte Daten verändern die Welt des Autofahrens grundlegend.

Enge Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern

In-Vehicle-Infotainment mit Intel Inside
In-Vehicle-Infotainment mit Intel Inside
Foto: Intel

Daneben arbeiten die Automotive-Experten von Intel eng mit führenden Automobilherstellern und der Zuliefererindustrie zusammen, um Innovationen in der Automobiltechnik zu beschleunigen.Intel-Technik, konkreter -Prozessortechnik, steckt beispielsweise in den professionellen Navigationslösungen aller BMW-Modelle, im Infiniti InTouch Infotainment-System des Infiniti Q50 und im Fahrer-Informationssystem des 2015 auf den Markt kommenden Hyundai Genesis.

Das vernetzte Auto als Teil des Internet der Dinge (IoT)

Das vernetzte und zukünftig auch das autonome Auto nimmt außerdem eine Schlüsselrolle innerhalb des Internets der Dinge ein. Das IoT gehört zu den am schnellsten wachsenden Geschäftsbereichen von Intel, maßgeblich angetrieben durch die steigende Nachfrage nach IVI-Systemen im Auto. Intel ist mit der Intel Architektur die treibende Kraft beim Etablieren von Standard-basiertem In-Vehicle Infotainment. Darüber hinaus arbeitet Intel eng mit führenden Automobilherstellern, der Zuliefererindustrie und Start-Ups zusammen, um Innovationen in der Automobiltechnik sowie den Marktstart von Anwendungen zu beschleunigen. Ein Schwerpunkt dabei sind ausgefeilte Fahrassistenz-Systeme, die das Fahren sicherer und angenehmer gestalten.

Wetten auf das vernetzte Auto

Intel Capital, der Investment-Arm des Chipherstellers, hat bereits im Jahr 2012 den Investmentfonds Connected Car Fund aufgelegt und mit einem Kapital von 100 Millionen Dollar ausgestattet. Der Fonds fokussiert sich auf Entwicklungen zur nahtlosen Verbindung zwischen dem Fahrzeug und Unterhaltungselektronikgeräten sowie auf neue Technologien, die Funktionen für das autonome Fahren ermöglichen. Zuletzt investierte Intel hier in ZMP, japanischer Entwickler einer Plattform für autonomes Fahren, die mit Sensoren, Radargeräten und Kameras verbunden ist. Außerdem beteiligte sich Intel Capital an Firmen wie Cloudmade, einem Anbieter von Daten-Aggregation und Cloud-Konnektivität für IVI-Lösungen, Mocana, Hersteller einer Sicherheitslösung für mobile Apps (auch) beim IVI-Einsatz sowie Tobii Technology, ein Startup, das Technologien für die Steuerung von Fahrerassistenz-Systemen. (cvi)