Inventarisierung und Software-Verteilung

OCS Inventory NG - Netzwerke mit kostenlosem Tool inventarisieren

Das Tool OCS Inventory NG sammelt Daten über die Systeme im Netzwerk ein und legt sie in einer Datenbank ab. Administratoren können so ihre Infrastruktur, was Hard- und Software betrifft, sauber erfassen. Auch Anwendungen lassen sich mit dem Werkzeug aktualisieren und verteilen.

Mit dem Open-Source-Tool OCS Inventory NG können Administratoren Netzwerke inventarisieren. Das Tool ist zugegebenermaßen ein wenig komplexer als manch anderes kostenloses Werkzeug aus diesem Bereich, bietet aber auch mehr Funktionalität als die meisten Alternativen. Wer sich mit kostenlosen Lösungen im Netzwerkbereich auseinandersetzen will und sich generell mit der Inventarisierung von Rechnern beschäftigt ist, sollte durchaus mal einen Blick auf die Lösung riskieren. Zusätzlich zur Inventarisierung kann OCS Inventory NG auch Programme im Netzwerk verteilen. Diese Verteilung beinhaltet sogar Installationsketten oder die Aktualisierung von Programmen.

Sobald das Tool Netzwerke und die enthaltenen Systeme gescannt hat, können Sie in der Oberfläche die gefundenen Maschinen anzeigen und bekommen Informationen zu Soft- und Hardware. Durchgehend sind Links hinterlegt, sodass Sie sich durch das Inventar klicken und auf diesem Weg alle Server und Arbeitsstationen, aber auch Software und weitere Informationen ablesen können. Sie können Statistiken generieren oder Abfragen erstellen, wenn Sie beispielsweise wissen wollen, auf welchen Computern bestimmte Anwendungen installiert sind.

Übersicht: OCS Inventory NG liefert Ihnen detaillierte Inventarisierungsdaten.
Übersicht: OCS Inventory NG liefert Ihnen detaillierte Inventarisierungsdaten.

Die Daten speichert OCS Inventory NG in einer MySQL-Datenbank. An andere Datenbanken können Sie die Software nicht anbinden. Das System selbst baut auf PHP und Perl auf. Eine Erweiterung mit eigenen Modulen und Plug-ins ist möglich. Als Frontend steht ein webbasiertes Interface zur Verfügung. Daher kann man von verschiedenen Clients aus auf OCS zugreifen. Das Tool unterstützt neben Firefox und dem Internet Explorer auch Chrome und andere Browser.

Im Gegensatz zum bekannten Easy Inventory und zu vielen anderen kostenlosen Tools ist auf den Maschinen, die Sie inventarisieren wollen, bei OCS Inventory NG ein Agent notwendig. Dieser sammelt die Informationen und stellt diese dem Server zur Verfügung. Vorteile gegenüber agentenlosen Programmen, die meistens nur SNMP-Daten auslesen, sind der deutlich höhere Informationsfluss und die besseren Daten.

Welche Daten sammelt OCS Inventory NG?

Die Software sammelt Informationen über Hard- und Software auf den angebundenen Geräten. Außerdem kann das System unterscheiden, ob es sich beim Zielgerät um einen physischen Server oder eine virtuelle Maschine handelt. Auch die Datenträger und logischen Laufwerke kann OCS Inventory NG auslesen, genauso wie das Dateisystem und den freien Speicherplatz.

Auf Basis der gesammelten Daten zeigt das Tool Statistiken und Zusammenfassungen an. OCS Inventory NG bietet vordefinierte Gruppen an, Sie können aber auch eigene Gruppen erstellen und so nach bestimmten Anwendungen filtern lassen, zum Beispiel nach ERP-/CRM-Anwendungen oder firmeneigener Software.

Auf diese Art und Weise lassen sich auch alle eingesetzten Betriebssysteme im Netzwerk abrufen. Natürlich zeigt OCS Inventory NG, wie alle Inventarisierungs-Tools, auch die installierten Anwendungen an sowie Daten zur Auflösung der Monitore und der Ausstattung der Rechner. Hier lassen sich auch Vergleiche und Zusammenfassungen erstellen, zum Beispiel alle Rechner mit mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher.

Offiziell wird aktuell weder Windows 8 noch Windows Server 2012 unterstützt, die Windows-Unterstützung endet bei Windows 7 und Windows Server 2008 R2. Auch verschiedene Linux-Distributionen, zum Beispiel CentOS, Debian, Ubuntu und viele mehr, erkennt das System. Für MacOs, HP UX und FreeBSD stehen Agenten zur Verfügung. Der zentrale Dienst in OCS Inventory NG ist der Server. Dieser kommuniziert über den jeweiligen Agenten mit den Clients und speichert die Daten in seiner Datenbank auf MySQL-Basis. Die Verwaltung erfolgt nach der Installation über ein Web-Interface.

Die Kommunikation zwischen Agent und Server erfolgt über HTTPS. Die Daten lassen sich ausschließlich in MySQL speichern. Das heißt, Unternehmen, die auf andere Datenbankserver setzen, müssen zusätzlich noch MySQL installieren und einrichten. OCS ist durchaus auch in größeren Netzwerken noch leistungsstark. Installieren können Sie den Server entweder auf einem Linux/Unix- oder auf einem Windows-Server. Allerdings ist die Umgebung für Linux optimiert.

Die Windows-Installation basiert auf XAMPP; bei mehreren hundert Rechnern ist sie überlastet. Setzen Sie zahlreiche Clients ein, sollten Sie daher das System besser auf Linux installieren. Hier bietet der Hersteller auch bereits vorgefertigte virtuelle Server an, doch dazu später mehr.