Software für das Netzwerkmanagement

Empfehlenswerte Tools fürs Netzwerk

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.


Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Um das Netzwerk optimal zu nutzen, sind neben den Bordwerkzeugen spezielle Netzwerk-Tools unerlässlich. Mit diesen teilweise kostenlosen Hilfsmitteln können Admins und Anwender Netzwerkfunktionen und die Verwaltung ausreizen.

Ob kleines SoHo- oder komplexes Unternehmensnetzwerk, betriebssystemeigene Funktionen reichen oft nicht aus, um das Netzwerk sicher und effizient zu verwalten. Darüber hinaus ist es bei großen Netzwerkstrukturen häufig schwierig, den Überblick über alle angeschlossenen Geräte zu behalten. Gerade wenn sich diese an weit entfernten Orten befinden, ist es für den Administrator nahezu unmöglich, ohne großen Aufwand detaillierte Informationen über ein bestimmtes System im Netzwerk zu bekommen Hier helfen entsprechende Netzwerk-Tools oft sehr viel weiter als die Bordmittel..

Besonders wenn häufig Fehler in Form von IP-Konflikten oder Performance-Engpässen in einem Netzwerk auftreten, ist schnelle Hilfe gefragt. Denn gerade wenn Produktivrechner in einem Netzwerk ausfallen, ist Ärger programmiert beziehungsweise es entstehen horrende Kosten durch Arbeitsausfall der entsprechenden Mitarbeiter. In solchen Situationen ist eine Analyse des Netzwerkes notwendig, um den Fehler schnellstmöglich zu orten und zu beseitigen. Auch hier führt der Einsatz geeigneter Tools oft sehr viel schneller zum Ziel als die mitgelieferten Hilfsmittel des Betriebssystems.

Besonders sporadisch auftretende Probleme, wie etwa eine zeitlich begrenzte Reduzierung der Bandbreite im Netzwerk, sind oft schwierig zu analysieren. Wer in einem solchen Dilemma steckt, benötigt eine schnelle und einfache Lösung. Im Folgenden haben wir eine Auswahl an empfehlenswerten Tools und Programmen zusammengestellt, die das Arbeiten in einem Netzwerk deutlich erleichtern können und zudem teilweise kostenlos sind.

Icinga - kostenloses Tool fürs Netzwerk- und Systemmonitoring

Mit Icinga präsentiert sich eine moderne und anspruchsvolle Monitoring-Lösung aus dem Open-Source-Lager, mit der IT-Administratoren komplexe Systemlandschaften überwachen können.

Funktionalität: In Produktivumgebungen müssen Hard- und Softwarekomponenten stets überwacht werden, um Engpässe und Optimierungsbedarf frühzeitig aufzudecken und im Ernstfall schnellstmöglich reagieren zu können. Abhilfe versprechen dabei spezielle System- und Netzwerküberwachungstools wie Icinga. Dabei handelt es sich um ein Fork des wohlbekannten Monitoring-Systems Nagios aus dem Open-Source-Lager, das von einer internationalen Gruppe von Monitoring-Experten weiterentwickelt wird. Mit dem Tool lassen sich beliebig komplexe Systemlandschaften professionell monitoren. Angefangen bei der Hardware (CPU-Auslastung, Festplattennutzung, Speicherbelegung, etc.), über Netzwerkkomponente wie Router und Switches sowie -Dienste wie SMTP, POP3 und HTTP bis hin zu Betriebssystemen und Softwareanwendungen. Alles was eine Schnittstelle hat, kann im Prinzip in Icinga integriert und zentral überwacht werden.

Durchblick: Die Web-Anwendung punktet mit einem modernen und intuitiven UI-Design, das klassische Monitoring-Tools in den Schatten stellt.
Durchblick: Die Web-Anwendung punktet mit einem modernen und intuitiven UI-Design, das klassische Monitoring-Tools in den Schatten stellt.
Foto: Diego Wyllie

Installation: Das Programm läuft im Prinzip unter Linux, sollte aber laut Hersteller auch unter den meisten anderen Unix-Derivaten ebenfalls funktionieren. Der komplette Source-Code der Software wird auf GitHub gehostet. Installationspakete und -Anleitungen stehen auf der Projektwebsite zum kostenlosen Download bereit.

Bedienung: Gegenüber Nagios punktet Icinga mit einem modernen Webinterface, das auf Basis aktueller Technologien entwickelt wurde und eine gute Figur macht. Auf dem zentralen Web-Dashboard im Browser können Admins sämtliche Komponente zentral monitoren, Berichte erstellen und automatische Benachrichtigungen konfigurieren. Speziell für Profis: Icinga unterstützt eine Cluster-Funktionalität, um die Hochverfügbarkeit der Monitoring-Umgebung ohne komplexe Cluster-Software sicherzustellen, so der Hersteller. Eine Verteilung der Checks auf mehrere Instanzen wird dabei automatisch vom Programm gesteuert. Ein weiterer Vorteil: Anstatt alle verfügbaren Module wie Graphing, Checker, Clustering, und so weiter beim Start direkt zu laden, können Anwender einzelne Features deaktivieren und dadurch Ressourcen sparen. Auf dem zentralen Repository Icinga Exchange finden Admins zahlreiche Plug-Ins und Add-Ons, mit denen sie das System erweitern können.

Fazit: Icinga gilt als eine moderne Enterprise-Variante der wohlbekannten Monitoring-Lösung Nagios. Das kostenlose System wird von der Community aktiv weiterentwickelt und wartet mit einem umfangreichen Featureset und einer modernen Arbeitsoberfläche auf. (hal)

Icinga

Version

2.4.10

Hersteller

Icinga.org (Open Source)

Download-Link

Icinga herunterladen

Sprache

Englisch

Preis

kostenlos

System

Linux, Unix

Alternativen

Nagios, Zabbix, Observium

Custom

Zur Startseite