Netzwerk-Monitoring und -Management

Mit OpenNMS Netzwerke professionell überwachen

Server an OpenNMS anbinden

Die zu überwachenden Geräte werden im Administrationsbereich von OpenNMS konfiguriert. Dazu steht der entsprechndeArbeitsbereichbereich zur Verfügung. Mit Operations\Configure Discovery legen Administratoren fest, welche Clients der Server überwachen soll. An dieser Stelle lassen sich auch die zu kontrollierenden IP-Bereiche bestimmen. Haben überwachte Server und deren Dienste Probleme. versendet OpenNMS optional entsprechende Nachrichten. Ausführliche Anleitungen zu Installation und Betrieb liefert ein Wiki auf der Seite http://www.opennms.org/wiki/Main_Page. Solche Anleitungen benötigt der Admin auch, denn weder Einrichtung noch Überwachung sind intuitiv. Bis OpenNMS die Server im Netz optimal überwacht, ist viel Handarbeit erforderlich. Administratoren, die ein iPhone besitzen, können den Server auch mit der OpenNMS-App überwachen.

Überwachungsfunktionen in der Praxis

Die angebundenen Server überwacht OpenNMS mit verschiedenen Funktionen. So dient ein Discovery-Vorgang dazu, festzulegen, welche Server und Netzwerkgeräte OpenNMS überwachen soll. Diese Dienste versucht OpenNMS dann auf den Servern zu erkennen. Mithilfe der Discovery-Funktion identifiziert OpenNMS im Netz auch automatisch neue Server sowie entsprechende Netzwerkgeräte und kann diese in die Überwachung ebenfalls einbinden.

Ein weiterer wichtiger Bereich, der sich für einzelne Server oder Servergruppen festlegen lässt, ist die Überwachung der Systemleistung. Ferner kann das Tool Ereignisse und Logdateien von Servern überwachen und auswerten. Die Ergebnisse dieser verschiedenen Aufgaben bereitet OpenNMS in der Weboberfläche grafisch und tabellarisch auf. Zusätzlich versendet OpenNMS unter bestimmten Umständen konfigurierte Nachrichten, zum Beispiel per E-Mail. Alle diese Aufgaben müssen Administratoren jedoch erst konfigurieren, und sie sollten sie ausführlich testen.

Auf einen Blick: Die gewonnenen Monitoring-Daten kann OpenNMS für den Systembetreuer sowohl grafisch als auch tabellarisch aufbereiten und präsentieren.
Auf einen Blick: Die gewonnenen Monitoring-Daten kann OpenNMS für den Systembetreuer sowohl grafisch als auch tabellarisch aufbereiten und präsentieren.
Foto: Thomas Joos

Entwickler und Community arbeiten ständig an neuen Versionen und Verbesserungen von OpenNMS. In aktuellen Versionen ab 1.10.7 ist auch IPv6 integriert. Damit lassen sich Daten von überwachten Servern zwar mit IPv6 abrufen, aber noch nicht mit IVMPv6 pingen.

Wer Probleme mit der Überwachungslösung hat oder den Konfigurationsaufwand scheut, sollte überlegen, ob für ihn nicht ein Support-Vertrag interessant sein könnte. Immer mehr Systemhäuser offerieren diesen Service für OpenNMS - ein Schritt, der noch aus einem anderen Grund überlegenswert ist: Bei Problemen finden Administratoren im Internet nicht so ohne Weiteres Problemlösungen und Anleitungen, und auch entsprechende Foren sind eher dünn gesät. Deshalb sind Unternehmen im produktiven Betrieb gut beraten, wenn sie auf einen professionellen Support setzen.

Integration der Systeme nicht ohne Hindernisse

Vor dem produktiven Betrieb liegt für die Administratoren noch Arbeit bereit, denn fertige Assistenten sollten sie nicht erwarten. Ferner sind für die Serveranbindung einige Änderungen an den SNMP-Abfragen notwendig, und nicht alle Trigger, Benachrichtigungen und Dienste lassen sich auf die Schnelle integrieren. Das Gleiche gilt für den "Discovery"-Vorgang, der zwar über mehrere Subnets hinweg funktioniert und schnell die einzelnen Dienste erkennt. Dennoch sollte damit gerechnet werden, dass jeder überwachte Server noch Feinarbeiten erfordert.

Das Problem bei OpenNMS liegt häufig darin, dass durch die automatische Suche auch Geräte wieder in das System eingebunden werden, die Administratoren bereits herausgenommen haben. Das können zum Beispiel nicht genutzte Schnittstellen von Routern sein, die das System dann als ausgefallen anzeigt, da die Schnittstellen nicht belegt sind. Auch wenn Administratoren diese von der Überwachung ausnehmen, findet "Auto-Discovery" sie wieder und bindet sie in die Überwachung ein.

Eine Lösung für solche Probleme ist das Deaktivieren der Auto-Such-Funktion, wenn alle gewünschten Geräte angebunden sind. Allerdings erkennt dann das System auch neue Systeme nicht mehr automatisch, was den Nutzen reduziert. Selbst wenn das System stabil läuft, sind nach einiger Zeit Optimierungsarbeiten angesagt. Grund: OpenNMS erzeugt durch neue Hosts und Dienste mit der Zeit immer mehr Last auf dem Server.