Linux Terminal Server Project (LTSP) konfigurieren

Workshop: Thin Clients im Netzwerk einrichten

Mit dem Linux Terminal Server Project (LTPS) lässt sich ein Server einrichten, auf den beliebig viele Thin Clients per Netzwerk zugreifen können. Die Vorteile: Der Administrator muss nur einen Server verwalten, und die Benutzer arbeiten mit energieeffizienten Rechnern. Wir zeigen, wie Sie ein Thin-Client-Netzwerk per LTSP mit Debian oder Ubuntu einrichten.

Ein Terminal-Server, etwa in Form des Linux Terminal Server Projects, ist für Administratoren eine feine Sache. Denn alle Anwendungen laufen intern auf dem Server. LTSP nutzt dazu die Fähigkeiten des grafischen X-Servers, ein Linux-Programm in die Programmausführung und die Anzeige zu trennen. Die am Server per Netzwerk angeschlossenen Clients benötigen deshalb auch keine Festplatten; sie zeigen im Prinzip nur, was auf dem Server passiert. Alle Daten werden daher auch direkt auf dem Server gespeichert und nicht über das Netzwerk an die einzelnen Clients verteilt. Dementsprechend sollte der Server als Grundvoraussetzung über genügend Systemleistung verfügen.

Dabei ist die Server-CPU gar nicht so wichtig, vielmehr kommt es auf schnelle und ausreichend große Festplatten sowie genügend Arbeitsspeicher an. Wer IDE oder langsame SATA-Platten einsetzt, sollte maximal zehn Clients bedienen. Sind mehr Clients vorgesehen, greift man besser zu schnellen SATA- oder SAS-Festplatten, denn diese sollten mit 20 Clients fertig werden.

Der Arbeitsspeicher des Servers sollte aber möglichst groß sein. Hierbei werden allgemein (Ubuntu-Users-Wiki) 256 MByte für den Server und 128 MB pro Client empfohlen; ein Server für 20 Clients benötige dementsprechend 1 GB Arbeitsspeicher. Realistischer scheinen die Angaben im LTSP-Manual zu sein: 256 MByte plus 192 MByte pro Client - macht insgesamt 4 GByte für 20 Clients. Bei den Festplatten empfiehlt das Manual schnelle SATA-Disks, außerdem ein RAID vom Typ 1 für den schmalen und vom Typ 10 für den größeren Geldbeutel.

Wichtige Hilfe: das 84-seitige Handbuch "Administrator’s Reference ", das Sie von der LTSP-Homepage herunterladen können.
Wichtige Hilfe: das 84-seitige Handbuch "Administrator’s Reference ", das Sie von der LTSP-Homepage herunterladen können.

Als Server-CPU für ein Netzwerk mit bis zu 20 Clients ist ein 3-GHz-Prozessor ausreichend, so das Manual. Für größere Netzwerke liefert eine Dual-Core-CPU die erforderliche Performance.

Aufseiten der Clients sind die Anforderungen wesentlich geringer. Hier tun es bereits eine 533-MHz-CPU sowie 256 MByte Arbeitsspeicher - mehr ist hier natürlich in beiden Fällen besser. Wichtig ist, dass die Netzwerkkarte per PXE - beziehungsweise mit Yaboot für Macintosh-PowerPC-Rechner - übers Netzwerk booten kann.

LTSP ist in allen gängigen Linux-Distributionen von CentOS bis Opensuse enthalten. Auch in Debian und Ubuntu ist es dabei. Es gibt sogar zwei Ubuntu-Versionen, mit denen Sie schon während der Installation einen LTSP-Server aufsetzen können: Die eine ist Edubuntu, eine Ubuntu-Distribution für den Einsatz in Schulen. Die andere ist die sogenannte Alternate-Installations-CD. Wer Ubuntu von dieser anstelle der sonst üblichen Desktop-CD installiert, kann sofort eine LTSP-Umgebung aufsetzen, indem er im Installationsbildschirm die Funktionstaste F4 drückt und anschließend "Install an LTSP Server" wählt.

Wer LTSP nachträglich installieren will, ist damit auch schnell durch. Man benötigt lediglich eines der beiden Serverpakete ltsp-server oder ltsp-server-standalone. Das erste Paket erzeugt eine minimale Serverumgebung, das andere eine vollständige. Die Minimalvariante verzichtet auf Openssh- und DHCP-Server und überlässt den Bootstrap der Clients einem externen DHCP-Server.