Homeplug AV2

AVM Fritz Powerline 1000E im Test

Schneller Strom: Der Powerline-Adapter Fritz!Powerline 1000E von AVM nutzt MIMO-Übertragung. Im Test zeigt er, dass er schnell ist. Aber seine wahren Stärken liegen woanders.

AVM meint es ehrlich mit Ihnen. Zumindest, wenn es um den Powerline-Adapter Fritz!Powerline 1000E geht: Denn während die Konkurrenz ihre aktuellen Adapter mit der Tempoangabe 1200 versieht, gibt AVM nur 1000 an. Und das liegt etwas näher an der Wahrheit, denn obgleich alle aktuellen Adapter nach dem Standard Homeplug AV2 theoretisch tatsächlich 1200 Mbit/s über die Stromleitung übertragen können, sind die meisten nur mit einem Gigabit-LAN-Anschluss ausgestattet: Mehr als rund 1000 Mbit/s können aus dem Adapter also gar nicht rauskommen.

Der AVM-Adapter ist schnell über kurze Strecken

Insofern ist AVM ehrlich. Aber wie bei WLAN klaffen auch bei Powerline die theoretisch mögliche Datenrate und das Praxis-Tempo sehr deutlich auseinander. Der Fritz!Powerline 1000E schafft im Test auf kurzer Strecke (Powerline-Übertragung innerhalb eines Zimmers) in der Spitze knapp 310 MBit/s im Mittel über zehn Messungen 299 Mbit/s. Das ist ordentlich - und vor allem eine Verdoppelung gegenüber dem Vorhänger Fritz!Powerline 520E, der knapp 150 MBit/s erreicht.

Als aktueller Homeplug-AV2-Adapter beherrscht der 1000E das MIMO-Verfahren: Dabei können die Adapter über zwei Paare der drei Adern des Stromnetzes (Phase, Neutralleiter, Schutzleiter) gleichzeitig übertragen. In der Fritz-Software sehen Sie, ob die Adapter bei der Übertragung dieses Verfahren gerade nutzen. Unter erschwerten Bedingungen hält sich der AVM-Adapter über die kurze Distanz gut: Er verliert nur rund sieben Prozent des Tempos und kommt in der Spitze auf 287 und im Mittel auf 278 Mbit/s.

Sehr übersichtlich: Fritz Powerline, das Software-Tool zum AVM-Powerline-Adapter
Sehr übersichtlich: Fritz Powerline, das Software-Tool zum AVM-Powerline-Adapter

Im Test über die Langdistanz über drei Zimmer hinweg, erreicht der Powerline-Adapter 85 Mbit/s - ein sehr guter Wert. Allerdings erweist sich der AVM-Adapter über die lange Strecke als deutlich störungsanfälliger und büßt fast 40 Prozent des Tempos ein, wenn andere Verbraucher auf der Stromleitung aktiv sind.

Fit für IP-TV

Multicast für den IP-TV-Betrieb ist kein Problem: Im Test schleift der Adapter problemlos eine VDSL50-Verbindung durch und erlaubt so bei Telekom Entertain bis zu drei HD-Sender gleichzeitig zu übertragen. Dem Fritz!Powerline 1000E fehlt eine Steckdose - Sie verlieren also eine, wenn Sie den Adapter verwenden. Allerdings will AVM in den nächsten Wochen einen Powerline-Adapter mit Steckdose vorstellen.

Am Adapter sitzt unten der Gigabit-LAN-Anschluss, auf der Vorderseite zeigen drei LEDs an, ob er mit Strom versorgt wird, ob ein LAN-Kabel angeschlossen ist und ob Verbindung zu anderen Powerline-Adaptern besteht. Die LEDs sind in den meisten Fällen entweder an oder aus: Die LAN-LED flackert daher zum Beispiel nicht störend bei einer Datenübertragung. Sehr schlau von AVM: Die LED für den Verbindungs-Status dient gleichzeitig als Taster, um den Adapter in einem Netzwerk anzumelden. Damit ist er besser erreichbar als bei anderen Adaptern, wo dieser Taster unten oder seitlich am Gerät sitzt.