Multihoming, der IP-Stack und starke Hosts

Mehrere IP-Adressen auf einem Windows-System einsetzen

Die Zuordnung einer IP-Adresse zu einer "echten physischen" Netzwerkkarte ist eindeutig - wenn sich nur eine Karte im Rechner befindet und auch nur eine IP-Adresse vergeben wurde. Kommt das sogenannte Multihoming zum Einsatz, kann es schon komplizierter werden: Wir zeigen, was dabei zu beachten ist.

Sollen mehrere, unterschiedliche IP-Adressen auf einem Windows-System zum Einsatz kommen, taucht zwangsläufig der Begriff Multihoming auf. Bei dieser Technik geht es grundsätzlich darum, dass auf einem Computersystem mehrere IP-Adressen oder auch Netzwerkkarten verwendet werden. Die bekannteste Spielart dürfte dabei der Einsatz mehrerer Netzwerkkarten in einem Serversystem sein - eine Konfiguration, die heute fast schon zum Standard gehört.

Auf diese Weise können die Netzwerkadapter dann beispielsweise so konfiguriert werden, dass sie die gleiche IP-Adresse verwenden. Dadurch funktioniert die Netzwerkverbindung auch dann noch, wenn eine der Karte defekt ist. Ebenso gut ist es natürlich möglich, mehrere Netzwerkkarten so zu konfigurieren, dass sie mit verschiedenen Internetzugangspunkten beziehungsweise Routern verbunden sind. Mit solch einer Konfiguration kann dann beispielsweise eine größere Bandbreite durch den Einsatz mehrerer Router erreicht werden.

Eine andere bekannte Form des Multihoming funktioniert auch mit einer einzelnen Netzwerkkarte: Dabei werden diesem einen Netzwerkadapter mehrere IP-Adressen zugeordnet. So findet sich bereits bei Windows XP in den erweiterten TCP/IP-Einstellungen die Möglichkeit, IP-Adressen hinzuzufügen.

Registratur: Standardmäßig erfolgt die Registrierung der IP-Adressen im DNS, da diese Einstellung - wie hier unter Windows XP zu sehen - ab Werk immer gesetzt ist.
Registratur: Standardmäßig erfolgt die Registrierung der IP-Adressen im DNS, da diese Einstellung - wie hier unter Windows XP zu sehen - ab Werk immer gesetzt ist.

Durch diese Vorgehensweise ist es beispielsweise auch möglich, den von anderen Systemen ankommenden Netzwerkverkehr besser und vor allen Dingen feiner granuliert zu kontrollieren. Mit IPv6 stehen dann noch erweiterte Möglichkeiten zur Verfügung, um Multihoming-Techniken besser einzusetzen. Auch wenn es um den mobilen Einsatz von Systemen und Anwendungen geht, ist Multihoming im Einsatz: Der Wechsel zwischen verschiedenen Netzwerken, wie er beim mobilen Einsatz häufig nötig ist, lässt sich so weitaus einfacher durchführen.