Von 10 GBit/s bis 100 GBit/s

Ratgeber: Wann lohnt sich welches Gigabit-Ethernet?

Fazit

Netzwerkverwalter, die "High-Speed-Ethernet" mit 10, 40 oder 100 GBit/s implementieren wollen, müssen in den meisten Fällen die vorhandene Netzwerkinfrastruktur drastisch umbauen. Meist steht eine neue Verkabelung an; in vielen Fällen reicht auch die vorhandene Netzwerkanalyse- und Network-Monitoring-Ausrüstung nicht mehr für die höheren Datenraten aus. Gleiches gilt für IT-Sicherheitssysteme wie Gateways und Firewalls: Auch sie müssen in der Lage sein, die höheren Datenraten zu verarbeiten.

Was Netzwerkanalysatoren betrifft, sollte der Anwender die Anschaffung von hardwaregestützten Systemen (Appliances) mit großen Massenspeichern (Festplatten) von mehreren TByte Kapazität in Betracht ziehen. Denn bereits bei 40-Gbit/s muss ein solches Gerät an die 300 GByte Daten pro Minute erfassen, speichern und auswerten - und das pro Netzwerk-Port.

Geradezu üppig ist die Zahl der diversen Optionen, die 40 GbE und 100 GbE dem IT-Fachmann auf der Verbindungsebene zur Verfügung stehen: unterschiedliche Typen von Kabelarten und Steckverbindern für die Überbrückung - fast - aller Distanzen, von 3 Metern bis hin zu 40 Kilometern. Für Rechenzentren und kleine Campus-Netze dürften die Versionen für Distanzen von 125 Metern ausreichend sein. Auch in puncto Kosten sind solche Lösungen eine gute Wahl.

Wer mehrere Standorte miteinander verbinden möchte, etwa aus Gründen der Ausfallsicherheit, ist auf die 40- und 100-Gigabit-Ethernet-Varianten mit Reichweiten von 10 oder 40 Kilometern angewiesen - mit den entsprechend höheren Kosten für Single-Mode-Glasfaserleitungen und die entsprechenden Steckverbindungen.

Auf jeden fall sollte vor der Migration auf höhere Bandbreiten eine ausführliche Kostenanalyse durchgeführt werden. So kann es unter Umständen günstiger sein mehrere parallele Datenleitungen mit alter Technologie zu legen statt sofort auf die noch sehr teure neue Netzwerktechnologie zu setzen. (hal)