Tipps und Tricks

Ratgeber - Fehler im LAN entdecken

Tückische Ethernet-Kabel

Der erste Blick sollte den verwendeten Kabelverbindungen gelten, wie wir aus leidvoller Erfahrung selbst wissen. So brachte uns einmal ein NAS-Test fast zu Verzweifelung: Mit Fast Ethernet erzielten wir Messergebnisse, die im Rahmen des zu erwartenden waren. Schlossen wir dagegen ein Gigabit-Ethernet-Device an, brachen die Leistungen drastisch ein.

Kabeltest: Auch optisch unbeschädigt wirkende Kabel sollten überprüft werden.
Kabeltest: Auch optisch unbeschädigt wirkende Kabel sollten überprüft werden.
Foto: Jetter AG

Eine zeitraubende Überprüfung der Switches und Netzkarten zeigte keine Auffälligkeiten. Erst als wir das optisch unbeschädigte Cat5e-spezifizierte Kabel - das ja mit Fast Ethernet funktionierte - austauschten, war der Spuk vorbei. Da der einfache Kabelaustausch - im Heim- oder Testnetz meist noch problemlos möglich - im Enterprise-LAN nicht so einfach ist, ist die Anschaffung eines Kabeltesters dringend ratsam. Dabei sollte das Testgerät aber auch alle Übertragungsarten (vollduplex, Gigabit Ethernet) beherrschen, die später im Alltag gefahren werden.

Ethernet-Treiber

Eine andere tückische Fehlerquelle stellen die Netzwerktreiber für die Interface-Karten dar. Wie die Erfahrung zeigt, verschwinden die seltsamsten Netzfehler mit einem Upgrade der Ethernet-Treiber. Wer auf den Seiten des Motherboard- oder Netzwerkkarten-Herstellers keine neueren Treiber findet, sollte die Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Die Chipsatz-Hersteller der Netz-Interfaces offerieren meist aktuelle generische Treiberversionen. Bei Windows-Systemen finden sie den Chipsatzhersteller in der Regel im "Gerätemanager" unter "Netzwerkadapter".

Jumbo-Frames

Eine weitere, oft übersehene Performance-Bremse sind die so genannten Jumbo-Frames, also überlange Ethernet-Pakete. In Gigabit-Ethernet-Umgebungen sollen sie - zumindest in der Theorie - die Performance bei der Übertragung großer Dateien oder Multimedia-Files deutlich steigern. In der Praxis passiert allerdings oft das Gegenteil: Deutliche Leistungseinbußen. Die eigentlich clevere Idee der Jumbo-Frames hat nämlich einen Haken: Alle Devices im Netz müssen diese Transferart unterstützen. Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Verfahren nicht standardisiert ist, womit in heterogenen Umgebungen Probleme fast programmiert sind. Der Ratschlag lautet deshalb: Deaktivieren Sie die Jumbo-Frames bis Sie die reibungslose Netzkommunikation in allen Betriebszuständen garantieren können. Danach können Sie mit diesem Performance-Booster experimentieren.