Mobiltelefon im Auto

Handy-Bußgelder im Vergleich

Das unerlaubte Telefonieren am Steuer zieht in Europa höchst unterschiedliche Strafen nach sich. Während man in Deutschland mit 40 Euro vergleichsweise günstig weg kommt, sind in Italien auch knapp 600 Euro Bußgeld möglich.

Die Bußgelder fürs Telefonieren im Auto ohne Freisprecheinheit sind in vielen Ländern höher als in Deutschland. Oftmals ist eine dreistellige Euro-Summe fällig, zudem hat die Polizei in einigen Ländern einen erheblichen Ermessensspielraum. In Italien sind so bis zu knapp 600 Euro Bußgeld möglich. In Großbritannien riskiert, wer am Steuer telefoniert, in extremen Fällen eine Anklage und bei Verurteilung umgerechnet eine Strafe von rund 1100 Euro Strafe. In den Niederlanden, Portugal und Norwegen werden über 100 Euro fällig.

Daten zu Bußgeldern beruhen auf Angaben europäischer Automobilclubs und Recherchen des BITKOM.

Europa-Vergleich: Unerlaubtes Telefonieren kann im Urlaubsland durchaus erhebliche Bußgelder nach sich ziehen.
Europa-Vergleich: Unerlaubtes Telefonieren kann im Urlaubsland durchaus erhebliche Bußgelder nach sich ziehen.
Foto: BITKOM

In Deutschland ist es verboten, ab dem Starten des Motors das Mobiltelefon in die Hand zu nehmen. Neben dem Telefonieren ist natürlich auch das Verfassen und Lesen von Kurzmitteilungen sowie das Surfen im Internet untersagt. Ähnliche Regelungen gelten in den anderen europäischen Ländern. Nicht überall werden Headsets als Freisprecheinrichtungen akzeptiert.

Der Branchenverband BITKOM hat einige Tipps zum Thema nachfolgend zusammengestellt.

Nicht nur Telefonieren ist im Auto untersagt. In Deutschland ist es ab dem Starten des Motors verboten, das Handy in die Hand zu nehmen. Nicht nur Telefonieren mit dem Gerät am Ohr ist tabu, auch das Lesen oder Schreiben von Kurzmitteilungen und mobiles Surfen im Internet. Vergleichbare Regeln gibt es in anderen EU-Ländern. Grund: Der Fahrer wird in jedem Fall abgelenkt. Nur das Umräumen des Handys im Auto ist theoretisch zulässig, zieht als Ausrede bei der Polizei aber kaum. Der BITKOM rät, nur mit Freisprecheinrichtungen oder Sprechgarnituren (Headsets) zu telefonieren. Anders als in Deutschland sind die Bußgelder in vielen Ländern nicht genau festgelegt - die Polizei nutzt je nach Verkehrssituation einen Ermessensspielraum.

Headsets sind günstig, aber nicht immer optimal. Eine günstige Variante ist ein Headset, idealerweise mit dem Kurz-streckenfunk Bluetooth. So muss kein Kabel zwischen Headset und Telefon angeschlossen werden. Moderne Headsets sind leicht und werden nur an einem Ohr befestigt. Nachteile: Auf langen Strecken können sie stören. Auch sind Headsets nicht überall im Ausland als Freisprech-Lösungen im Straßenverkehr anerkannt.

"Plug and Play" oder fester Einbau? Das Angebot an Freisprechanlagen für Kraftfahrzeuge ist groß. Sie sind im Internet, in Kaufhäusern und Autohäusern sowie bei spezialisierten Autohifi-Werkstätten erhältlich. Günstig sind so genannte "Plug-and-Play"-Lösungen: Diese Freisprecheinrichtungen können von Laien schnell in fast jedem Auto montiert werden. Die Stromversorgung läuft dabei oft über den Zigarettenanzünder. Solche Modelle eignen sich auch für Autofahrer, die häufig das Fahrzeug wechseln. Komfortabler sind Freisprechanlagen, die fest im Fahrzeug eingebaut werden: Dabei wird in der Regel das Radio automatisch stumm geschaltet, wenn ein Anruf eingeht. Durch eine optimale Platzierung des Mikrofons und einer aufwändigeren Signalverarbeitung ist die Sprachqualität meist deutlich besser. Bei manchen Modellen kann zudem eine Außenantenne angeschlossen werden, was den Empfang verbessert. Zudem gibt es bei festen Einbauten keine frei herumliegenden Kabel. Etliche Anlagen können mit einer Vielzahl von Handys genutzt werden - entweder mit speziellen Kabel-Adaptern oder drahtlos via Bluetooth. Eine solche Lösung ist empfehlenswert, wenn das Handy häufig gewechselt wird.

Die richtige Installation. Freisprecheinrichtungen sollten stabil im Fahrzeug montiert sein, damit weder die Anlage noch das Handy bei einem Bremsmanöver oder Unfall zum Geschoss werden. Die Bedienungselemente müssen in Reichweite und im erweiterten Sichtfeld des Fahrers liegen. Wichtig ist auch, dass die Anlage nicht im Bereich der Airbags montiert wird und keine anderen Schalter verdeckt. Vor allem bei Festeinbauten gilt, die Installation im Zweifel lieber einer Fachwerkstatt zu überlassen. (mje)