Apple nutzt Cloud Computing

Apple plant Gratis-iTunes in der Cloud

Apple plant gemeinsam mit den vier Majorlabels ein Musikangebot in der sogenannten Cloud. Laut US-Medienberichten soll es sich um eine iTunes-Erweiterung handeln, über die den Nutzern kostenlos Musikstreams zur Verfügung stehen.

Bisher sind nur wenige Details zu dem neuen Musikangebot durchgesickert - unter anderem, dass iTunes-User künftig die Möglichkeit haben sollen, Kopien ihrer Musikbibliotheken auf Apple-Servern zu lagern. Nutzer kämen so in den Genuss einer Sicherheitskopie und könnten außerdem von jedem Gerät mit Webzugang aus, egal wo auf der Welt, auf ihre Songs zugreifen. Am bestehenden iTunes-Download-Angebot soll sich nichts ändern, wie Apple offenbar gegenüber Musikmanagern verlauten ließ. Der Musikdienst in der Cloud werde vielmehr als "wertvolle Ergänzung" gesehen, die den Verkauf von Downloads weiter ankurbeln soll.

Offiziell bestätigen will Apple die Pläne derzeit nicht. "Zu Gerüchten sagen wir nichts", heißt es knapp auf Nachfrage von pressetext. Wie Insider berichten, habe Apple jedoch anklingen lassen, dass die cloudbasierte iTunes-Erweiterung bereits im Frühling Realität werden könnte. Einige Branchenbeobachter gehen sogar davon aus, dass Apple den neuen Musikdienst im Zuge seines Presseevents "Come see our latest creation" am 27. Januar vorstellen werde, wo auch mit der Präsentation des lang erwarteten Tablet gerechnet wird.

Spekuliert wird auch, dass der neue Service in Verbindung mit der kürzlichen Übernahme des Musikstreaming-Dienstes Lala stehen könnte. Immerhin haben Lala-User Zugriff auf über acht Mio. Songs. So oder so ist zu erwarten, dass es das kostenlose Streamingangebot zunächst nur in den USA geben wird, da Apple dafür erst wieder neue Lizenzrechte einholen muss.

Viele Branchenkenner, darunter auch MP3.com-Gründer Michael Roberton, glauben, dass Apple in Sachen Cloud Computing einigen Nachholbedarf hat. Musik- und Videostreams werden als nächstes "großes Ding" in der digitalen Unterhaltungsbranche gehandelt und Apple hat in dem Bereich bislang wenig aufzuweisen. (pte/hal)