Ehemalige Google Entwickler präsentieren eigene Suchmaschine

Cuil: Google-Konkurrenz mit riesigem Index

Die neue Suchmaschine Cuil soll Google das Fürchten lehren, zumindest wenn es nach ehemaligen Google-Mitarbeitern geht. Das Projekt startet mit einem riesigen Index, schwächelt aber bei Wikipedia und deutschen Seiten.

Cuil Inc. hat seine gleichnamige Suchmaschine gestern aktiviert - und musste den Dienst wegen der riesigen Anzahl an Anfragen wieder vom Netz nehmen. Mittlerweile läuft der Dienst wieder und verspricht vor allem eins: bessere Suchergebnisse als die Konkurrenz. Cuil durchsucht mehr Web-Seiten durchsucht als die Konkurrenz und studiert sie genauer. Die Ergebnisseite der neuen Suchmaschine gleicht dabei einem Online-Magazin - ein anderes Look and Feel als beim Such-Brummi Google.

"Man kann als alternative Suchmaschine nicht kleiner sein", erklärte Anna Patterson, Mitgründerin und President von Cuil. Früher war sie Entwicklerin bei Google und für den Aufbau von dessen Index mitverantwortlich. "Als Alternative muss man größer sein."

Schlicht: Cuil besitzt ein ebenso einfaches Interface wie Google.
Schlicht: Cuil besitzt ein ebenso einfaches Interface wie Google.

Cuil untersucht nicht nur die Popularität einer Web-Seite, sondern analysiert auch die Konzepte auf seiner Seite und deren Beziehungen zueinander. Es gruppiert anschließend ähnliche Resultate zu unterschiedlichen Menüs. Wer bei Cuil etwa nach "Bruce Springsteen" sucht, erhält im Ergebnis einen Bereich zum Künstler selbst und einen anderen zu Springsteen-Tickets.

Sucht man bei Google nach Springsteen, gibt es ähnliche Resultate (darunter die gleich Homepage und verschiedene Fan-Seiten), die aber als lange Liste von Links ausgegeben werden. Google verrät nicht genau, über wie viele Seiten hinweg es sucht. Eine Sprecherin des Konzerns ließ bezüglich Cuil nur verlauten, Google begrüße "Wettbewerb, der Innovation treibt und Nutzern mehr Wahlmöglichkeiten bietet".

Derzeit sind vor allem englische Webseiten in dem riesigen Index von mehr als 120 Milliarden Seiten. Ein wenig befremdlich wirkt es, dass Suchergebnisse aus der Wikipedia selten oder kaum auftauchen, auch wenn sie thematisch passen würden. Frühestens auf Seite zwei finden sich vereinzelt Einträge. Auch mit deutschen Seiten hat es Cuil noch nicht so, diese finden sich kaum im Index.