Bring Your Own Device richtig anwenden

BYOD: Chancen und Tücken einer Mobile-Strategie

Bring Your Own Device (BYOD) ist heute flächendeckende Realität. In dieser Phase geht es nicht mehr nur um den Support von neuen Smartphones oder Tablets, sondern um eine effiziente Nutzung von neuen Anwendungen. Hindernisse sind dabei programmiert, doch der Nutzen einer BYOD-Strategie überwiegt.

Bring Your Own Device - also die Integration von privaten mobilen Endgeräten wie Laptops, Tablets oder Smartphones in die Netzwerke von Unternehmen oder Schulen, Universitäten und anderen Bildungsinstitutionen - entwickelte sich vom Trend zur omnipräsenten Erscheinung. So ist BYOD heute nicht mehr nur eine Vision oder ein Ideal von IT-Verantwortlichen und Pädagogen, sondern steht auf der Liste von IT-Projekten in Unternehmen und auch im Bildungswesen ganz oben.

Chance oder Risiko?

BYOD wird gerade im Bildungswesen als Chance betrachtet, Bildungs- und Lernprozesse zu verändern und zu vereinfachen. Aber es kann auch ein Risiko darstellen: beispielsweise wenn das eigentliche Potenzial durch eine überstürzte und unbedachte Einführung ohne Berücksichtigung der Auswirkungen auf die breitere Netzwerkinfrastruktur unterwandert wird.

Besonders in der Geschäftswelt sträuben sich viele Unternehmen vor BYOD, da Firmendaten auf nicht- oder nur teilweise kontrollierbaren Geräten verarbeitet werden. Das gilt natürlich auch für Bildungsinstitutionen. Sie befürchten eine komplexere IT-Infrastruktur und steigende Betriebskosten. Auch müssen sie die rechtliche Haftung klären, falls private Geräte andere Einrichtungen beschädigen oder stören. Oft nehmen Bildungsinstitutionen Einstellungen auf den Geräten vor, um die Sicherheit der Daten und des Netzwerks zu gewähren. Das kann als Eingriff in die Privatsphäre der Studenten und Schüler betrachtet werden.

Es gibt tatsächlich einige schlechte Beispiele von Implementierungen, darunter sogar ganz beunruhigende Geschichten. In einer Schule kündigte der Rektor die Anschaffung von Hunderten Tablets für die Lehrerschaft an, ohne dies vorher mit der IT-Abteilung abzusprechen oder sie zumindest zu informieren. Das ist kein empfehlenswerter Weg, wenn es darum geht, das Konzept von Tablets in einer Bildungsinstitution einzuführen - ganz egal ob es sich um eine Primarschule, eine Oberstufeeneinrichtung oder eine Universität handelt. Er führt zu einer Implementierung, die endlose Fragen rund um Themen wie Benutzerfreundlichkeit, Konnektivität, Produktivität oder steigende Betriebskosten aufwirft.

Um eine Chance auf eine erfolgreiche mobile Lösung inklusive Tablets und anderer mobiler Endgeräte zu haben, müssen IT-Verantwortliche die Wirkung dieser Mobilität auf das Netzwerk, die Prozesse, die Kultur, die Mitarbeiter und auf die Lernerfahrungen der Auszubildenden prüfen. Die IT kann nicht länger als eigene Disziplin und als Teil einer Lehr- und Lernstrategie verstanden werden, sondern beeinflusst alle Fachbereiche und muss deshalb sämtliche Prozesse durchdringen.