Erste Erfahrungen mit Android

Vorab-Test Google-Smartphone G1

Das G1 von T-Mobile will als erstes Android-Smartphone mit GPS, WLAN und HSDPA an Apples Erfolg mit dem iPhone anknüpfen. Wir haben das Google-Smartphone T-Mobile G1 einem ersten Test unterzogen.

Eigentlich war das G1 am ersten Verkaufstag in den US-amerikanischen Läden von T-Mobile ja längst vergriffen, und eigentlich wollte der Autor längst auf der Highway 17 in Richtung Santa Cruz dem Silicon Valley entfliehen. Doch ein Stau zwang zu einem nicht geplanten Stopp in einem nahe liegenden Restaurant, das zufälligerweise neben einem T-Mobile-Laden auftischt.

Hype-Maschine: Das T-Mobile G1 mit Google Android als Betriebssystem.
Hype-Maschine: Das T-Mobile G1 mit Google Android als Betriebssystem.

Der Neugier folgend, führte der erste Weg nach dem Dessert auf kürzestem Wege zum T-Mobile-Laden. Dort entwickelte sich aus der belanglosen Frage, ob denn noch eines der begehrte Geräte verfügbar sei, ein über 400 US-Dollar teurer Dialog: „Nun, wir sind für eine Weile ausverkauft, doch unser Laden in San Mateo hat noch zwei Geräte.“ Ehrensache, dass die telefonische Gerätereservierung und das Abholen kaum 30 Minuten auseinanderlagen.

Startschwierigkeiten mit der SIM

Im T-Mobile-Laden selbst gab es nur einen kritischen Moment: T-Mobile verkauft das Gerät zusammen mit einem über 24 Monate währenden Vertrag einschließlich Daten-Services für 180 US-Dollar plus den monatlichen Obolus sowie ohne Vertrag für 400 Dollar. Doch auch das vertragslose Gerät musste im Laden mit einer T-Mobile-Nummer verknüpft werden. Hierzu genügte eine alte abgelaufene Prepaid-Karte aus vergangenen Zeiten, und damit war die letzte Hürde überwunden. Eigentlich.

Denn T-Mobile hat eine Hürde eingebaut, die es erschwert, die SIM-Karten anderer Anbieter zu verwenden. Ein SIM-Lock verhindert, dass man das Gerät ohne aktivierte T-Mobile-Karte sinnvoll nutzen kann. Zudem erzwingt ein Setup-Wizard beim ersten Start, dass man das G1 definitiv mit einem Google-Mail-Account verknüpft. Im Zuge dieses Vorganges kann man entweder einen bereits existierenden Account angeben oder einen neuen anlegen. Danach meldet sich das G1 bei Google Mail per Datendienst an. Erst nach einem erfolgreichen Anmeldevorgang zeigt sich das Android-Hauptmenü, und man ist „drin“.

Am einfachsten ist es, wenn man die Hürde gleich im Laden überspringt. Einfach den T-Mobile-Vertreter fragen, ob dieser das Gerät einmal mit einer eigenen Karte hochfahren kann. Oder einen Bekannten belästigen, der die passende SIM kurz entbehren kann. Ist man erst einmal im Hauptmenü, kann man in den Einstellungen das WLAN einschalten und konfigurieren. Fortan nutzen die Kommunikationsformen dann das Wi-Fi-Signal.

Telefonieren und SMS oder MMS bleiben durch den SIM-Lock natürlich einstweilen ein unerreichtes Feature. T-Mobile zeigt sich beim G1 ein wenig kulanter als beim iPhone. Nach 90 Tagen kann der Kunde sein Gerät freischalten lassen. Allerdings muss der Kunde die drei Monate bei T-Mobile aktiver Kunde sein, selbst wenn er das G1 ohne SIM-Lock kauft. Wie beim iPhone, gibt es auch Codes aus dubiosen Quellen, die aber dann auf eigene Gefahr verwendet werden.

Ändert man die SIM, muss man allerdings unter Umständen die APNs anderer Anbieter einpflegen, damit sich die Web-Dienste nutzen lassen. Unabdingbar ist, dass man auch die Werte für MCC und MNC einträgt. Passende Werte findet man unter anderem in Wikipedia. Im Betrieb nutzt das G1 als Priorität WLAN für Datendienste. Ist keine passende Wi-Fi-Verbindung in der Nähe, schaltet das Gerät auf die Datendienste des Providers um. Wichtig zu erwähnen: Ohne Zugriff auf das Internet verliert das G1 einen großen Teil seiner Funktionen und damit seine eigentliche Bestimmung.