Netz-Performance entscheidet über Usabillity

Internet trifft Cloud

Die Cloud steht hoch im Kurs - verspricht sie doch IT-Aufgaben flexibler und günstiger zu lösen. Do oft wird das Netz und seine Auswirkungen auf die Performance vergessen.

Die meisten Deutschen nutzen die Autobahn, die meisten Unternehmen das Internet. Wo sich die Autofahrer jedoch beherrschen, scheint in der Cloud freie Fahrt zu herrschen: viele Unternehmen sind dort als Geisterfahrer unterwegs. Dabei achten sie durchaus auf ihren Tacho - ihre Serverauslastung, Speichernutzung und Klickzahlen - nur nicht auf die Straße.

So verfügen die Unternehmen meist über eine funktionierende interne Leistungsüberwachung, die ihnen den Zustand und die Performance ihres eigenen Rechenzentrums zuverlässig anzeigt. Das ist lobenswert, doch in einer Welt der cloud-basierten Infrastruktur längst nicht mehr ausreichend. Unternehmen müssen auch auf den Verkehr achten, auf mögliche Staus und die richtigen Routen, kurz: auf die Internet Performance.

Mit Fokus auf die Internet Performance kann nicht nur die Leistung und Erreichbarkeit der eigenen Online-Präsenz verbessert, sondern auch die Nutzererfahrung transformiert werden, um am Ende auch die Ergebnisse des Unternehmens insgesamt zu verbessern.

Performance im Zeitalter der Cloud

Eine miese Website-Performance - langsamer Seitenaufbau, häufige Verbindungsabbrüche, stotterndes Videostreaming - kann dazu führen, dass Nutzer sich von der Website abwenden. Damit geht Umsatz verloren, die Produktivität leidet und am Ende auch der Ruf des Unternehmens. Eine schnelle, zuverlässige und sichere Internet-Verbindung ist unerlässlich, wenn ein Unternehmen heute erfolgreich sein will. Doch wenn es darum geht, die eigene Internet Performance zu managen, Network Service Provider auszuwählen, den geeigneten Content-Host zu finden oder das passende Rechenzentrum, arbeiten viele Unternehmen im Dunkeln.

Unternehmen verlegen ihre Infrastruktur von den eigenen Rechenzentren mehr und mehr in die Cloud, um die bekannten Cloud-Vorteile hier zu nutzen: mehr Flexibilität für weniger Geld. Startups und kleine Unternehmen verlassen sich vom ersten Tag an alleine auf Cloud-Lösungen. Doch der wolkige Pullover kratzt noch - vor allem im Bereich Performance Management, Netzwerktechnik und Service-Qualität. Die Unternehmens-IT soll dies nun reparieren. Vor allem liegt der Ball bei Infrastrukturplanern, Sicherheitsteams und Netzwerk-Administratoren.

Wer Anwendungen und Content in der Cloud hostet, gibt dafür die Möglichkeit der direkten Einsichtnahme und Kontrolle ab. Die Customer Experience läuft nun über eine Vielzahl an Partnern, etwa Cloud-Anbieter, CDN- und Network-Service-Provider (NSP). Wie lassen sie sich messen, wie kann ihre Leistung beeinflusst werden?

Es muss möglich sein, dem Internet "unter die Haube zu schauen". Auf Basis dieser Informationen gelingt es, geschickte Entscheidungen für die Auslagerung zu den richtigen Partnern zu treffen, um die Kontrolle über Cloud, CDN und NSP zu behalten und die Nutzererfahrung wirksam mitzugestalten. Es ist Zeit für einen neuen Ansatz im Performance Management.

Neuer Blick auf die Performance

Bisher konnten Unternehmen beim Performance Management an jeder Stellschraube drehen - in der Cloud geht das nicht mehr.
Bisher konnten Unternehmen beim Performance Management an jeder Stellschraube drehen - in der Cloud geht das nicht mehr.

Bisher waren es Unternehmen gewohnt, jederzeit jede Stellschraube zu kontrollieren. Webserver und die Kernanwendungen des Unternehmens wurden im eigenen Rechenzentrum eingesetzt. Entwickler und Administratoren konnten auf Performance-Management-Lösungen zurückgreifen, um Anwendungen und das Netzwerk im Griff zu behalten, die Online-Infrastruktur zu optimieren und die gesamte Nutzererfahrung für Kunden und interne Nutzer zu verbessern. Und obwohl die IT nicht den gesamten Weg bis zum Nutzer im Web kontrollierte, so konnte sie doch in der Beziehung zum NSP den Ton angeben und ihren NSP nach Vertragszusicherungen beziehungsweise Service Level Agreements auswählen.

Mit dem Umzug der Online-Infrastruktur in die Cloud ändert sich auch das Performance Management für webbasierte Anwendungen. Cloud-Service-Provider und andere Dienstleister bieten zwar Tools an, um die Cloud-Infrastruktur zu überwachen und Reports zu erstellen: Serverauslastung, Speichernutzung, Datenbankzugriffe - all diese Kenngrößen sind sichtbar und werden aktiv überwacht. Doch die Tools selbst sind weiterhin dem traditionellen Ansatz verhaftet. Und zeigen eine wichtige Komponente nicht: die Verbindungsqualität aus der Nutzerperspektive. Wie ist es um die Verbindung vom Kunden zur Cloud-Ressource bestellt? Die Qualität der Nutzererfahrung bleibt ungemessen, unbekannt, ungesteuert.

Traditionelle Performance-Management-Lösungen zielen darauf ab, die Infrastruktur der unternehmenseigenen Rechenzentrums zu verwalten, sowie die Verbindung zwischen Rechenzentrum und Internet. Die Perspektive ist dabei "von innen nach außen", aus dem Unternehmen ins Internet. Im Zeitalter der Cloud-Infrastruktur reicht dies jedoch nicht mehr. Um die Kundenperspektive nachzuvollziehen, muss die Sicht von außen nach innen ebenso erfolgen. Der Ansatz der Internet Performance liefert diesen Blickwinkel. Unternehmen können so den Zustand ihrer gesamten cloudbasierten Infrastruktur einsehen, deren Performance und die Erreichbarkeit ihrer Online-Präsenz optimieren - um am Ende Nutzererfahrung und Geschäftsergebnisse gleichermaßen zu verbessern.