HTML5 überholt Flash

Studie: Zahl der Cookies auf Websites nimmt weiter zu

Wenngleich nur moderat, so ist die Anzahl der Cookies auf Websites weiter angestiegen. Dies zeigt eine Studie der Universität Berkeley. Als besonders emsigen Verteiler machen die Wissenschaftler erneut Google aus. Technisch habe eine Verschiebung von Flash zu HTML5 stattgefunden.

Im Internet kursieren immer mehr lokale Speicherobjekte auf HTML5-Basis. Dafür nimmt immerhin die Zahl an Flash Cookies ab.

Moderates Wachstum: Die Zahl auf Cookies den 100 größten Websites ist nur unwesentlich gestiegen.
Moderates Wachstum: Die Zahl auf Cookies den 100 größten Websites ist nur unwesentlich gestiegen.
Foto: Berkeley Center for Law and Technology

Diesen Eindruck legt jedenfalls eine Studie des Berkeley Center for Law and Technology der Universität Berkeley mit Unterstützung des Anbieters Abine und Good Research nahe.

Stoßrichtung des schon seit einigen Jahren bestehenden Studienprojektes ist es, eine empirische Grundlage für den Schutz der Privatsphäre im Internet zu liefern. "Unser Ziel ist die Definition und Quantifizierung von Vektoren zum Verbraucher-Tracking im Internet", heißt es in der Studie. "Indem wir das unter Anwendung konsistenter Methoden langfristig machen, können wir empirische Aussagen zur aktuellen Lage beim Internet-Tracking und beim Datenschutz machen."

Wechsel von Flash Cookies zu HTML5-Technologie

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Lage offenbar nicht alarmierend verschlimmert. Am Ausmaß des Problems ändert das gleichwohl wenig. Überdies findet derzeit eine signifikante Verschiebung von Flash Cookies auf HTML5-Technologie statt, und insbesondere Google ist nach wie vor auch eine gigantische Cookie-Verteilungsplattform. Das Berkeley Center erinnert daran, dass vor 15 Jahren lediglich 23 der meistbesuchten Websites Cookies verwendeten, während es mittlerweile alle tun.

HTML5-Storage-Objekte und Flash Cookies entwickeln sich wie kommunizierende Röhren.
HTML5-Storage-Objekte und Flash Cookies entwickeln sich wie kommunizierende Röhren.
Foto: Berkeley Center for Law and Technology

Methodisch basiert die Studie auf einem großangelegten Scan. Die 25.000 meistbesuchten Websites laut Quantcast wurden allesamt angesurft, hinzu kamen längere Aufenthalte auf den 100 und 1000 populärsten Seiten. Ein Login erfolgte nirgendwo. Wie in den Vorjahren wurde hinterher ausgewertet, was via Mozilla-Browser alles verteilt wurde. Selbstverständlich dient nicht jedes Cookie und auch nicht jedes HTML5-Local-Storage-Objekt dem Sammeln von Nutzerdaten zu kommerziellen Zwecken. Die Studie misst nur deren Verbreitung in der Annahme, dass sich so auch das Ausmaß an Tracking-Aktivitäten grob nachvollziehen lässt.

Im Vergleich zum Sommer 2011 habe es einen deutlichen Anstieg beim HTML5-Storage und einen starken Rückgang bei Flash Cookies gegeben, fasst das Institut die Ergebnisse der Studie zusammen. "Flash hat seine Dominanz verloren und wird folgerichtig auf weniger Seiten verwendet", heißt es in der Studie. Allerdings steige die Gesamtzahl an Cookies weiter an, es gebe auch immer mehr Cookies aus dritter Hand. "Cookies sind auf jeder Website der Top-100 präsent, rund 34 Prozent davon verwenden HTML5-Storage - das ist eine Verdopplung gegenüber unserer Zählung in 2011", so das Berkeley Center.