Die nächste Generation des Microsoft-Browsers

Microsoft Internet Explorer 9 im Überblick

Ausblick und Fazit

Microsoft zeigt sich bei der Entwicklung des Internet Explorer 9 offen wie selten. Der Redmonder Konzern arbeitet eng mit Institutionen wie dem W3C zusammen, bei der IE9 Preview 2 wurden bereits 192 Tests zur Verfügung gestellt. Microsoft scheint es mittlerweile mehr als leid zu sein, noch immer das schwere Erbe des Internet Explorers 6 mitschleppen zu müssen. Die Offenheit kommt in der Entwicklergemeinde gut an, zu den Vortragenden auf der MIX10 gehörte auch eine Vertreterin von Opera, die dem Plenum die Neuerungen von HTML5 nahe brachte.

Für die allgemeine Entwicklung des Internets ist ein Standard-basierter Internet Explorer alles andere als schlecht. Auch wenn die Nutzeranzahl fällt, noch immer ist der IE der Browser, mit dem nahezu jeder Computernutzer die ersten Erfahrungen im Web machen. Auch in den meisten Unternehmen ist der IE alles andere als unverzichtbar. So ist er etwa der einzige Browser, von dem Administratoren sicher annehmen können, dass er auf allen Windows-Systemen installiert ist.

Nicht zu vergessen ist, dass Microsoft noch immer als einziger Konzern einen Browser zur Verfügung stellt, der sich zentral administrieren lässt. Das bezieht sich nicht nur auf die Verteilung und Vorabkonfiguration, sondern beispielsweise auch auf das Patch-Management. Mit einem aktiven WSUS kann man nicht nur Updates ausrollen, sondern auch fehlerhafte Updates zurückmelden lassen.

Davon abgesehen ist der IE9 bereits in dem frühen Teststadium ein interessantes Stück Software. Die neuen Funktionen können überzeugen, vor allem das Rendern per Grafik-Hardware und die neue Javascript-Engine gefallen. Sollte Microsoft den neuen IE in dieser Geschwindigkeit und Qualität weiterentwickeln, könnte die finale Version durchaus wieder einige Marktanteile zurückerobern. (mje)