IT-Gehaltsreport von IG Metall

Wer verdient wie viel in der IT-Branche?

Ein Plus von durchschnittlich 2,5 Prozent für alle IT-Gehälter ermittelte die IG Metall in ihrer Studie, der 36.000 Gehaltsdaten aus 143 Unternehmen der ITK-Branche zugrunde liegen.

Die eindeutigen Gewinner finden sich in diesem Jahr in der Hardwareentwicklung: Hier stiegen die Gehälter um durchschnittlich 8,3 Prozent über alle Berufe hinweg. Den größten Sprung (plus 15,8 Prozent) machten hier die Gruppenleiter, die nun auf 86.428 Euro im Jahr kommen und damit sogar mehr verdienen als ein Großprojektleiter (83.306 Euro).

Die Studie der IG Metall ermittelte alle Daten auf Basis der 35-Stunden-Woche. Zur Umrechnung auf eine 40-Stunden- Woche müssen die Werte um 14,3 Prozent erhöht werden. In der Softwareentwicklung wurde im Schnitt rund 1,9 Prozent mehr bezahlt. Die Bandbreite reicht hier von 41.317 Euro (Einsteiger) über 54.841 Euro (Softwarespezialisten) und 65.817 Euro (Senior) bis hin zu maximal 78.154 Euro (leitender Software­spezialist). Der Chef der Softwareentwicklung erhält knapp 100.000 Euro.

Gehaltssprünge in der Beratung

Dass sich Führungsverantwortung auszahlt, zeigt sich insbesondere in der IT-Beratung. Hier verdient der Leiter Beratung doppelt so viel wie der Juniorberater, der mit 44.719 Euro einsteigt. Dessen Gehalt hat sich aber um 6,2 Prozent am stärksten erhöht. Ab der Karrierestufe Berater schlägt sich jede weitere Stufe mit durchschnittlich 15.000 Euro im Geldbeutel nieder (siehe Grafik "Gehälter von IT-Consultants").

In der Jobfamilie der Servicetechnik gab es in diesem Jahr einen eindeutigen Gewinner: Das Jahresgehalt von Support-Spezialisten stieg um überdurchschnittliche 5,2 Prozent auf 71.652 Euro. Juniortechniker steigen in diesen Bereich mit gut 37.000 Euro ein und können sich dann als Techniker (44.600 Euro), Seniortechniker (50.116 Euro), Support-Techniker (60.451) und Support-Spezialist hocharbeiten und ihre Karriere als Leiter Kundendienst (93.443 Euro) krönen.

Besser als alle technischen Funktionen werden nach wie vor die Mitarbeiter in Marketing und Vertrieb vergütet. Dort liegen bereits die Einstiegsgehälter bei 52.000 beziehungsweise 53.000 Euro, gut 11.000 Euro mehr, als ein Softwareentwickler anfangs erwarten kann. Gelingt es, bis zum Marketing-Leiter aufzusteigen, winken jährliche Bezüge von rund 100.000 Euro. Vertriebsleiter können sogar mit 114.000 Euro rechnen. Ihr variabler Anteil ist mit 36.000 Euro aber auch fast dreimal so hoch wie der von anderen Führungspositionen.

Tarifbindung lohnt sich - sagen die Metaller

Die IG-Metall wertet bei ihrer Umfrage zu 60 Prozent Daten tarifgebundener Unternehmen aus, 40 Prozent der Angaben stammen aus ­Firmen ohne Tarifbindung. Über alle Betriebe hinweg arbeiten die Mitarbeiter zu 46 Prozent 40 Stunden und länger. 38,4 Prozent sind 37,5 Stunden oder weniger tätig, der Rest liegt dazwischen. Dabei fällt auf, dass in Firmen ohne Tarifvertrag länger gearbeitet wird: 53,9 Prozent der Beschäftigten haben mindestens eine 40-Stunden-Woche, nur 23,7 Prozent begnügen sich mit 37,5 Stunden oder weniger in der Woche.

Auch bei den Einkommenszuwächsen soll der Unterschied gravierend sein: 2014 sollen die Jahresgehälter in Firmen ohne Tarifbindung um lediglich 0,3 Prozent gestiegen sein, was ­einen Reallohnverlust bedeutet. Unternehmen mit Tarifvertrag zahlten dagegen 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr.