Auf Augenhöhe mit der Konkurrenz
Wie Mittelständler um Nachwuchs werben
Erst seit zwei Jahren können auch kleine IT-Unternehmen, die zwischen zehn und 49 Mitarbeiter beschäftigen, am Benchmark-Wettbewerb "Die besten Arbeitgeber in der ITK" teilnehmen. Seitdem ist die Teilnehmerzahl in dieser Kategorie rasant gestiegen, im diesjährigen Wettbewerb haben 17 der insgesamt 60 ausgezeichneten ITK-Arbeitgeber weniger als 50 Mitarbeiter.
Mühsames Recruiting
Viele der kleineren Firmen erhalten zu wenige Bewerbungen, da sie im Vergleich zu großen IT-Dienstleistern oder Beratungshäusern kaum bekannt sind und insbesondere Hochschulabsolventen sie nicht auf ihrem Radar haben. Das mühsame Recruiting ist für so manchen kleinen IT-Dienstleister ein wichtiger Grund, sich dem Great-Place-to-Work-Wettbewerb zu stellen und durch das Gütesiegel bekannter zu werden. Die Zahlen der aktuellen Studie belegen auch, dass die Rechnung aufgeht. So erhalten die 60 besten ITK-Arbeitgeber im Schnitt 5,3 Bewerbungen pro Mitarbeiter im Jahr, bei nichtplatzierten Firmen liegt diese Quote bei 3,7.
Anonyme Mitarbeiterbefragung
Das andere Motiv ist, dass im Zuge des Wettbewerbs alle Mitarbeiter anonym befragt werden, was eine herkömmliche Mitarbeiterbefragung ersetzt. Hier kommen in den prämierten Unternehmen die Führungskräfte gut weg. Beim Berliner Anbieter für Tourenplanungssoftware PLT sagen 100 Prozent der Mitarbeiter, dass die Führungskräfte offen auf ihre Fragen antworten. Bei PlaceWorkers, einem SAP-Dienstleister aus Wetzlar, bestätigen alle 15 Mitarbeiter, dass die Führungskräfte aufrichtiges Interesse an der Person und nicht nur an der Arbeitskraft zeigen. In den Augen aller 25 Mitarbeiter der Frankfurter ponturo consulting erkennen die Führungskräfte gute Arbeit an.
Vier Innovationstage im Jahr
Der Sieger in dieser Größenklasse, der IT-Dienstleister und App-Entwickler utilitas aus Aachen, beschäftigt gerade einmal ein Dutzend IT-Profis, hat aber einen klaren Leitfaden für Auswahl und Einstellung neuer Mitarbeiter. Ein weiterer Pluspunkt: Alle drei Monate können sich die Mitarbeiter am Innovationstag mit dem beschäftigen, was sie wollen. Einzige Vorgaben: Es soll mit utilitas zu tun haben und darf keine Routineaufgabe sein.
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