Führung

7 Skills für Leader

Leadership zielt auf eine höhere Eigenverantwortung der Mitarbeiter ab – beim Wahrnehmen ihrer Aufgaben und Entwickeln ihrer Kompetenz. Das setzt voraus, dass ihre Führungskräfte selbst über die hierfür erforderlichen Fähigkeiten verfügen.

Beim Coachen begegnet man zwei Archetypen von Führungskräften.

Typ 1: Sie schildern in den Sitzungen immer wieder die Zwänge, unter denen sie stehen. Sie klagen darüber, was in ihrer Organisation nicht läuft und vom Top-Management versäumt wird. Sie beschreiben ihre Mitarbeiter als eher unwillig und uninspiriert.

Typ 2: Sie berichten bevorzugt darüber, was sie sich vorgenommen haben und wo sie mit ihrem Team in ein, zwei Jahren stehen möchten. Dabei malen sie die Situation keineswegs rosarot. Sie akzeptieren ihr Handlungsumfeld jedoch als Herausforderung. Und sie sind überzeugt, dass sie und ihr Team die Kraft haben, die Ziele zu erreichen.

Hans-Peter Machwürth: "Alles kann man optimieren - auch das Führungsverhalten."
Hans-Peter Machwürth: "Alles kann man optimieren - auch das Führungsverhalten."
Foto: Machwürth

Hinter diesen beiden Typen stecken unterschiedliche Persönlichkeitskonzepte. Sie stehen dafür, wie die Führungskräfte sich selbst führen und ihre Rolle definieren. Führungskräfte des Typs 1 verwalten primär ihren Verantwortungsbereich. Sie setzen um, was von ihnen gefordert wird, kontrollieren, ob die Mitarbeiter mitziehen, und berichten pflichtgemäß nach oben. Führungskräfte des Typs 2 hingegen verstehen ihren Verantwortungsbereich als Gestaltungsraum. Sie suchen nach Wegen, Dinge zu optimieren und ermuntern auch ihre Mitarbeiter, aus sich heraus aktiv zu werden. Sie sind keine Verwalter, sondern Leader und Gestalter.

Leadership setzt Selbstführung voraus

"Leadership" ist ein spezieller Führungsstil, der hohe Ansprüche an das Führungshandeln stellt. Er ist geprägt von einem optimistischen Menschenbild und einer werteorientierten Grundhaltung, die auch das Verhalten sowie den Kommunikationsstil der betreffenden Führungskraft prägen. Zudem ist es ein Führungsstil, der zunächst Anforderungen an die Führungskraft stellt. Denn hinter ihm steckt das Denken: Alles kann man optimieren - auch das Führungsverhalten.

Deshalb reflektieren Führungskräfte, die als Leader agieren, regelmäßig ihr Tun. Sie fragen sich unter anderem:

  • Schöpfe ich meine Potenziale aus?

  • Sehe ich die Dinge, die ich angehen sollte?

  • Weiß ich, wo ich hin möchte, ohne dogmatisch einen Weg zu verfolgen?

  • Erkenne ich Handlungsprioritäten?

  • Handle ich konsequent? Und:

  • Überprüfe ich selbstkritisch mein Vorgehen sowie das Erreichte, und orientiert sich mein Handeln an ethischen Handlungsmaximen?

Erkennen die Führungskräfte bei sich Verhaltensmuster, die ihre Wirksamkeit schmälern? Dann streben sie danach, ihr Verhalten zu verändern, weil sie eine möglichst hohe Wirkung erzielen möchten.

Diese Grundhaltung prägt auch den Umgang mit den Mitarbeitern. Ein Leader verzichtet weitgehend darauf, das Verhalten der Mitarbeiter durch Anweisungen zu beeinflussen oder diese ausschließlich über Zielvereinbarungen zu führen. Sein Handeln zielt vielmehr darauf ab, die Einstellungen und das Bewusstsein der Mitarbeiter zu beeinflussen. Das heißt: Die Mitarbeiter erhalten zum Erfüllen ihrer Aufgaben und Erreichen ihrer Ziele einen so großen Handlungs- und Entscheidungsfreiraum wie möglich. Und ihre Führungskraft? Sie fordert von ihnen nicht nur, diesen verantwortlich wahrzunehmen, sondern fördert sie auch hierbei.