Gehälter der Chefs

Was IT-Führungskräfte 2013 verdienen

Qualifizierte IT-Fachkräfte sind rar, doch besonders im IT-Management lässt sich dank üppiger Boni viel Geld verdienen. Das ergab eine Vergütungsstudie von Personalmarkt und der Computerwoche. Wir zeigen, wieviel IT-Führungskräfte in den unterschiedlichen Branchen 2013 verdienen.

Christof Müller ist Personal-Manager. Sein Arbeitgeber, Immobilienscout24, gehört nicht mehr zum Kreis der coolen Startups, was die Ausgangslage nicht unbedingt einfacher macht. Auch handelt es sich nicht um einen Konzern, der die Möglichkeit hat, mit üppigen Gehältern zu locken. Umso wichtiger ist es für Müller und seine Kollegen, vielversprechenden Bewerbern zu verdeutlichen, dass sein Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber ist, der auf vielen anderen Gebieten punkten kann. Und das gelingt: Immerhin gehört die Berliner Online-Plattform zu den Siegern im Arbeitgeberwettbewerb Great Place to Work. Besonders positiv wurden darin die Unternehmenskultur, der Teamgeist und die Förderung der Mitarbeiter bewertet.

Vor allem eine auf Vertrauen basierende Unternehmenskultur ist etwas, was sich schnell herumspricht und womit Unternehmen punkten können. Jürgen Rohrmeier, Personalberater und Vorstandsmitglied der Pape Consulting Group in München, betont, dass sich Unternehmen heute richtig anstrengen müssen, um gute Fach- und Führungskräfte zu bekommen: "Die Kunst besteht darin, einen IT-Leiter zu einem Mittelständler nach Mühldorf zu holen." Und das ist laut Rohrmeier keineswegs ein aussichtsloses Unterfangen.

Die Mischung aus finanziellen Anreizen und Wohlfühlleistungen muss stimmen - darin sind sich Personalprofis einig. Noch immer herrscht eine manchmal recht große Diskrepanz zwischen dem, was Arbeitgeber zu zahlen bereit sind, und dem, was Bewerber verlangen. Personalberater Rohrmeier sagt: "Vielen Kandidaten muss ich absagen, weil die Arbeitgeber kein Entgegenkommen signalisieren, wenn es um das Gehalt geht." Andererseits sei heute vielen Firmenchefs bewusst, dass sie für eine gute IT-Fachkraft etwas tiefer als geplant in die Tasche greifen müssen. "Da muss dann der Mittelständler in der Provinz auch mal 80.000 Euro Jahresgehalt für einen erfahrenen Projektleiter springen lassen", so Rohrmeier. Für 50.000 Euro werde der sicher nicht aufs Land ziehen.