Spezialisten im Nachteil

Generalisten bei Bewerbungen bevorzugt

Experimente zur Bewerberauswahl

Im zweiten Experiment mit HR-Bezug untersuchten die Forscher Online-Stellenanzeigen in den Portalen Monster und Careerbuilder. Dabei zeigten sie, dass mehr als ein Drittel der ausdrücklich an Spezialisten gerichteten Ausschreibungen eigentlich Generalisten sucht, da in den Tätigkeitsbeschreibungen zwei oder mehr unterschiedliche Aufgaben genannt werden.

Im direkten Vergleich setzen sich Generalisten gegenüber Spezialisten durch - auch wenn diese für den vakanten Posten mehr Know-how mitbringen. Dem könnten Arbeitgeber - so die Forscher in ihrem Fazit - gegensteuern, wenn sie Kandidaten im Einstellungsprozess getrennt voneinander bewerten. Unternehmen die immer den Blick fürs Ganze einfordern, würden die Fähigkeiten der durchschnittlichen Alleskönner überbewerten - auf Kosten der Vorteile von Spezialisten. Von den Spezialisten profitieren würden besonders Teams, in denen Mitarbeiter viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Long Wang von der City University of Hong Kong und J. Keith Murnighan von der Kellogg School of Management an der Northwestern University haben ihre Forschungsergebnisse unter dem Titel "The generalist bias" in der Fachzeitschrift Organizational Behavior and Human Decision Processes veröffentlicht. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.