Abgang mit Stil bei Kündigung

Knigge für Jobwechsler

Der geregelte Abgang

Bedenken Sie: Warum auch immer Sie gehen, ihr Nachfolger - wenn es denn einen gibt - kann nichts dafür. Hinterlassen Sie keinen Scherbenhaufen. Erstellen Sie schnellstmöglich einen Projektplan: Wann ist welches Projekt abgeschlossen, welches müssen Sie noch abschließen, an wen werden die anderen übergeben? Unterstützen Sie die Einarbeitung eines Nachfolgers oder die Umverteilung der Aufgaben. Machen Sie eine Liste, wann welche Kollegen sofort informiert werden sollten. Agieren Sie offen und offensiv.

Das gilt auch für den Umgang mit Passwörtern und Ähnlichem. Behalten Sie nichts für sich, was Ihr Nachfolger braucht. Stellen Sie aber gleichzeitig Ihrem Arbeitgeber gegenüber klar, dass alle Betriebsgeheimnisse bei Ihnen bleiben werden. Je besser Sie verdeutlichen, dass Sie einen bestellten Acker hinterlassen werden, umso wohlgesonnener bleibt man Ihnen - und umso schneller haben Sie den Kopf frei für Ihre private Karriereplanung. Vergessen Sie nicht, neben dem Zeugnis Empfehlungen einzuholen.

Vermeiden Sie ein Abschlussgespräch

In Ratgebern für Führungskräfte liest man immer wieder, dass sie mit scheidenden Mitarbeitern ein Abschlussgespräch führen sollten. Dieses böte eine gute Chance, nach negativen Aspekten zu fragen, weil in den letzten Tagen eines Arbeitsverhältnisses mit mehr Offenheit zu rechnen sei. Dennoch raten Psychologen den scheidenden Mitarbeitern davon ab, sich auf solche Abrechnungen einzulassen. Denn den Betroffenen hilft es wenig bis gar nicht. Viele Vorgesetzte lassen sich nur halbherzig darauf ein und sind gar nicht wirklich an Ihrer Meinung interessiert, sondern wollen nur eruieren, was Sie eventuell weitererzählen könnten.

Lässt sich ein solches Gespräch nicht verhindern, hilft nur eines: mauern. Sie gehen nicht, weil irgendetwas nicht in Ordnung war, sondern vor allem, weil der neue Job Herausforderungen bereithält, die Sie reizen. Wenn Sie geschickt sind, können Sie den Spieß sogar umdrehen: Fragen Sie Ihren alten Chef, wie er Sie erlebt hat, und lassen Sie sich Tipps geben, was Sie im neuen Job eventuell besser machen können.

Auch wenn es im ersten Moment positiv auf Sie wirkt: Seien Sie auf der Hut, wenn man Ihnen nach einer von Ihnen ausgehenden Kündigung ein Gegenangebot macht. Jetzt mag Not am Mann oder an der Frau sein. Dennoch wird man sich merken, dass Sie sich illoyal verhalten haben. Ergibt sich die Gelegenheit, wird man sich schneller von Ihnen trennen, als Ihnen lieb ist.