Öfter mal die Sinnfrage stellen

Ratgeber: Tipps zur Work-Life-Balance

Immer mal wieder nach dem Sinn des eigenen Lebens fragen

Kaum berücksichtigt wird bei diesen Fördermaßnahmen aber meist der Bereich "Sinn und Kultur". Dabei wäre dies wichtig, betont Prof. Dr. Elisabeth Heinemann. "Denn wenn wir das, was wir in den drei anderen Lebensbereichen tun, nicht als sinnhaft erfahren, empfinden wir unser gesamtes Leben irgendwann als öd und leer." Die Folge: Wir gehen mit angezogener Handbremse durchs Leben. Selbst die einfachsten Dinge fallen uns schwer.

Deshalb ist es laut Kurt-Georg Scheible "nicht nur ein netter intellektueller Zeitvertreib, sich die Sinn-Frage zu stellen. Die Beschäftigung mit dieser essenziellen Frage hilft uns dabei, auf Dauer unsere Lebenszufriedenheit und Leistungsfähigkeit zu bewahren." Deshalb rät Scheible allen beruflich stark engagierten Menschen: "Fragen Sie sich regelmäßig, was Ihnen in Ihrem Leben wichtig ist - und zwar bezogen auf alle vier Lebensbereiche."

Wichtig ist es laut Dr. Kai Hoffmann, der unter anderem den Ratgeber "Dein Mutmacher bist du selbst" schrieb, auch, sich zu fragen: Welche (Grund-)Einstellung habe ich zum Leben? Ist es für mich ein Dschungel, in dem jeder jeden frisst und nur der Stärkere gewinnt? "Wenn ja, dann werden Sie gegenüber Ihren Mitmenschen stets ein gewisses Misstrauen empfinden und irgendwann vermutlich allein durchs Leben gehen."

Oder geht es für Sie im Leben darum, immer der Schnellste zu sein? "Dann werden Sie laufen und laufen, bis Sie sich irgendwann wie ein Hamster im Laufrad drehen." Das heißt: Unsere Einstellung zum Leben prägt unser Handeln und bestimmt mit, was uns widerfährt. Deswegen sollten wir ab und zu auch unsere Lebensmaximen überdenken.

Umgekehrt gilt: Die besten Lebensmaximen nutzen uns wenig, wenn sie sich nicht in unserem Handeln widerspiegeln. Fragen sollten wir uns deshalb: Stimmt mein Handeln mit meinen Lebenszielen und -maximen überein? Kann ich es zum Beispiel vor mir verantworten, Mitarbeiter permanent unter Druck zu setzen, nur weil ich als Führungskraft selbst einen hohen Druck verspüre?

Oder: Befriedigt es mich als Verkäufer auf Dauer, Produkte zu verkaufen, von deren Qualität ich selbst nicht überzeugt bin? Und überlegen Sie sich: Worin zeigt sich für mich ein erfülltes statt gefülltes Leben? Darin, dass ich bei der Arbeit unentbehrlich bin? Darin, dass ich in einer Villa wohne und eine Luxuskarosse fahre? Oder darin, dass ich auch Zeit für mich, meine Familie und Freunde sowie Hobbys habe?