Gestern Krise, heute Aufbruch

Der große Gehaltsreport 2010 für IT-Profis

Die einen bekommen 185.000 Euro, die anderen nur 34.000 Euro im Jahr. Die Gehaltsstudie von unserer Schwesterpublikation Computerwoche und Personalmarkt deckt auf, wie viel IT-Profis nach der Krise verdienen.

So schnell kann es gehen: Gestern noch Katerstimmung, Entlassungen, Kurzarbeit, und jetzt geht es für viele IT-Profis nur noch um die Höhe des Gehalts. So berichtete ein Personaler, dass ein 22-jähriger Bachelor-Absolvent 40.000 Euro Jahresgehalt haben wollte, ein anderer Informatikabgänger fragte im Online-Karriereforum der Computerwoche, ob 47.000 Euro zum Einstieg angemessen wären.

Verstehen kann man die Bewerber, wenn man bedenkt, dass Microsoft für sein Trainee-Programm 50.000 Euro Jahresgehalt anbietet. Eine Summe, die den IT-Nachwuchs erfreuen mag - Personaler vor allem mittelständischer Firmen weniger. Zum einen können sie bei solchen Gehältern nicht mithalten, zum anderen fragen sie sich, wohin diese Spirale führt.

Vor zwei Jahren mussten sich IT-Spezialisten noch im Durchschnitt mit einem Prozent und im Vorjahr mit zwei Prozent Zuwachs zufriedengeben. Tim Böger, Projektleiter der Studie und Geschäftsführer der Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt, hatte aber schon damals prophezeit, dass der Fachkräftemangel gepaart mit der demografischen Entwicklung die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschärfen werde - mit der Konsequenz, dass auch die Gehälter überdurchschnittlich wachsen würden.

"Mit vier bis sechs Prozent Einkommenszuwachs haben wir gerechnet", sagt Böger. Er erinnert daran, dass in der IT-Industrie derzeit generell Zuwächse auf hohem Niveau zu beobachten sind: "Im Gegensatz zu anderen Branchen wurde in der IT auch im Krisenjahr 2009 nicht schlecht verdient." Jetzt, wo die Konjunktur anziehe, seien die Steigerungsraten zwar kräftig, aber "nicht höher als in anderen Branchen".