Wenn das Wochenende naht
Endlich Freitag! Endspurt oder Ausklang?
Markus Peuler sagt einen Satz, der typisch ist für Chefs: "Freitage sind bei uns ganz normale Wochentage." Der Mit-Geschäftsführer der Fox Mobile Group in Berlin verweist auf die internationalen Verflechtungen des Klingeltonanbieters. Wenn der Arbeitstag in Berlin endet, kommen die Kollegen in Kalifornien erst ins Büro. "Gerade standortübergreifende Projekte erfordern auch an Freitagen die reguläre Anwesenheit der Mitarbeiter", so Peuler.
Stimmt das? Sind Freitage tatsächlich normale Arbeitstage? Weit gefehlt. Der letzte Wochenarbeitstag wirft vielmehr Probleme auf. Die Herausforderung lautet: Wie lassen sich Freitage so gestalten, dass gleichzeitig die Beschäftigten bei Laune und die Arbeitsleistung im Soll gehalten werden?
"Im Freitag liegt innerbetrieblicher Zündstoff für Diskussionen", sagt Christian Schlottfeldt, Arbeitsrechtler und Consultant bei der Berliner Arbeitszeitberatung Dr. Hoff Weidinger Herrmann. Das Problem der Betriebe ist schnell umrissen: Arbeitnehmer wollen früh in den Feierabend starten, Arbeitgeber wollen auf den Umsatz nicht verzichten.
- Typ1: Wer ermüdet ist,
braucht Regeneration im Urlaub. - Typ 2: Wem die Routine im Berufsalltag stresst,
sollte für Abwechslung im Urlaub sorgen. - Typ3: Wer unter Stress leidet,
braucht dringend Entspannung. - Typ 4: Wer Frust und Ärger im Job verspürt,
braucht in seiner Auszeit Erfolgserlebnisse. - Zeit für sich allein
Menschen, die nur noch für ihren Job brennen, wissen nicht, was ihnen guttut. Deswegen kann es hilfreich sein, vor dem Sommerurlaub mit der Familie ein paar Tage nur für sich zu haben. Wenn das nicht geht: Zeiten vereinbaren, in denen man sich zurückziehen kann. Spazieren gehen, in der Sonne liegen, über den Wochenmarkt streifen. - Ein medizinischer Check-Up...
sollte folgende Fragen klären: Stimmen die Blutwerte, wie hoch ist das Herzinfarktrisiko, was machen die inneren Organe und der Stoffwechsel? Stimmt das biologische mit dem tatsächlichen Alter überein? Wie hoch sind der Stresspegel und die mentale Leistungsfähigkeit? Was machen der Rücken und die körperliche Flexibilität? - Welche Nährstoffe....
fehlen dem Körper? Welcher Sport ist ideal? - Nach dem Urlaub weitermachen
Mit der Familie frühstücken, meditieren oder eine Runde um den Block laufen - wer sich morgens positiv auf den Tag einstimmt, hat nicht das Gefühl, von früh bis spät fremdgesteuert zu sein, und bleibt nach dem Urlaub länger gelassen. - Zeitfresser enttarnen
Wer täglich zwei Stunden mit Kollegentalk, Netzwerken auf Xing und E-Mails beantworten befasst ist, sollte genau hinschauen: Was davon bringt mich wirklich weiter? Wie viele Personen müssen wirklich auf cc gesetzt werden? - Neuer Umgang mit E-Mails
Übung: Mails nur alle drei Stunden und nicht alle 15 Minuten abfragen und beantworten. - Finger weg vom Mountainbike
Wer erschöpft und gestresst ist, sollte nicht mit dem Mountainbike über die Alpen preschen.
Lange Zeit setzte ein Großteil der Unternehmen auf das Modell Gleitzeit. Das Problem: "Gleitzeitregelungen wurden von den Mitarbeitern vor allem dazu genutzt, besser ins Wochenende zu gleiten. Ab Freitagmittag war keiner mehr erreichbar", erzählt Gerhard Bosch, Leiter des Instituts Arbeit und Qualifikation in Gelsenkirchen (IAQ). Das hat sich mittlerweile geändert. Heute hält - der Kundenorientierung sei Dank - oft eine Grundbesetzung bis 18 Uhr die Stellung.