Cloud, Mobility, IoT und Wearables

Fünf IT-Prognosen - und was aus ihnen geworden ist

Während die Cloud und Software-Services aus der IT-Wolke weiter auf dem Vormarsch sind und die Akzeptanz auf Seiten der Anwender wächst, wird es noch eine Weile dauern, bis sich das Internet der Dinge zum Mainstream entwickelt hat und Wearables reif für den Business-Einsatz sind.

Zum Jahreswechsel haben Prognosen und Vorhersagen in der IT-Branche wieder einmal Hochkonjunktur. Anlass genug, um sich die wichtigsten Prophezeiungen der letzten Jahre in Erinnerung zu rufen und zu überprüfen, was aus ihnen geworden ist.

Die Zukunft gehört der Hybrid Cloud

Zu den häufigsten Voraussagen der IT-Auguren in den vergangenen Jahren zählte, dass der hybriden Cloud die Zukunft gehört. Und diese Prophezeiung scheint sich zu erfüllen. Die Grundlage dafür ist zunächst einmal die steigende Akzeptanz von Public-Cloud-Angeboten. Das Vertrauen in diese Services wächst, da immer mehr Menschen sie mittlerweile aus ihrem Privatleben kennen und auch nutzen. Darüber hinaus haben Anbieter wie Amazon und IBM Public-Cloud-Dienste entwickelt, die gezielt die Bedürfnisse großer Unternehmen bedienen.

Für einen weiteren Vertrauensschub dürfte das Urteil des Europäischen Gerichtshofs sorgen, der jüngst das Safe-Harbor-Abkommen für ungültig erklärte. Dieses Ereignis wird dazu führen, dass die großen US-amerikanischen Public-Cloud-Anbieter spezielle Angebote schnüren werden, bei denen die Daten innerhalb von Deutschland oder zumindest innerhalb der Europäischen Union vorgehalten werden. Den Anfang dazu hat Mircosoft bereits gemacht und eine "Deutsche Cloud" in Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Gerade die deutschen Unternehmen, die der öffentlichen Cloud traditionell skeptisch gegenüberstehen, werden ihre zögerliche Haltung dadurch wohl weiter aufgeben.

Aber auch wenn die Akzeptanz für die Public Cloud gestiegen ist und voraussichtlich weiter steigen wird - nur die allerwenigsten Unternehmen werden bis auf weiteres komplett in die öffentliche Cloud wechseln. Das machen in aller Regel nur sehr kleine Unternehmen und Start-ups, denen die nötigen Mittel fehlen, um in eigene Infrastrukturen zu investieren. Die allermeisten Unternehmen, die bereits heute Public-Cloud-Angebote wie Microsoft Office 365 oder CRM-Systeme nutzen, arbeiten mit hybriden Infrastrukturen, die Services aus der öffentlichen Cloud mit ihren Inhouse-Architekturen kombinieren - und daran wird sich auch in nächster Zukunft nichts ändern. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Die Unternehmen haben bereits in ihre interne Infrastrukturen investiert und haben diese für geschäftskritische Prozesse und Daten im Einsatz. Es ist anzunehmen, dass sie diese auch auf absehbare Zeit noch weiternutzen werden.

Aber hybride Infrastrukturen kombinieren nicht nur die Vorteile der Public Cloud mit dem Schutz bereits getätigter Investitionen in On-Premise-Installationen. Sie haben noch einen weiteren Vorteil. Hybrid Clouds eignen sich ideal dafür, um Entwicklungen in einem eingegrenzten Umfeld zu testen, bevor sie auf das ganze Unternehmen ausgerollt werden. Kritische Applikationen können so etwa zunächst in einer öffentlichen Cloud getestet, und wenn sie dann für den Echteinsatz bereit sind, in die interne Umgebung überführt und dort betrieben werden. Der Aufwand für den Aufbau der Testumgebung lässt sich so möglichst gering halten.

Aufgrund dieser Entwicklungen und Vorteile werden hybride Setups eine immer wichtigere Rolle spielen. Vorhersagen, wie sie etwa die Marktforscher von Gartner 2014 in ihrem Report "The Rise of the Postmodern ERP and Enterprise Applications World" machten, könnten sich deshalb erfüllen. In fünf Jahren, so sagte 2014 Gartner in der Studie voraus, werden hybride ERP-Umgebungen der Normalfall sein.