Studie von Ernst & Young

Für Digitalisierung fehlen Geld und Fachkräfte

Deutsche Firmen sagen überdurchschnittlich oft, ihnen fehlten Geld, Personal und Know-how für Digitalisierung. Das ergab eine Umfrage von EY (Ernst & Young).

In einem "Digitalisierungsdilemma" sehen die Consultants von EY (Ernst & Young) deutsche Unternehmen. Einerseits erkennen sie die Bedeutung von Digitalisierung und würden gerne mehr Geld investieren. Andererseits fehlt eben dieses Geld - und darüber hinaus mangelt es auch an Fachkräften und Know-how. Das geht aus der Studie "Digitalisierung: Wer investiert und profitiert - wer verliert?" hervor, für die EY 1025 Unternehmen aus zwölf Ländern befragt hat.

Die Studie spiegelt einen insgesamt uneinheitlichen Blick auf die Digitalisierung wider. Das zeigt sich schon an der Basis: Eine Minderheit von 17 Prozent aller Befragten (Deutschland: 20 Prozent) erklärt, ihr Geschäftsmodell habe sich in den vergangenen fünf Jahren "stark" verändert. Ihnen stehen 20 Prozent (Deutschland: 16 Prozent) gegenüber, die angeben, bei ihnen habe sich "gar nichts" verändert.

Die Befragten, die Veränderungen beobachten, führen das vor allem auf neue Technologien (29 Prozent) zurück. Jeweils 18 Prozent nennen außerdem neue Wettbewerber und Veränderungen im Kundenverhalten.

Wird der Blickwinkel umgedreht von den zurückliegenden fünf Jahren auf die kommende Zeitspanne, erwarten immerhin 22 Prozent "deutliche" und weitere 42 Prozent "leichte" Veränderungen. Allerdings stellt sich das je nach Branche sehr unterschiedlich dar. So rechnen 38 Prozent der Befragten aus IT und Elektronik mit deutlichen Veränderungen. Zum Vergleich: in der Konsumgüter-Industrie sind es nur 19 Prozent, in Transport/Logistik 18 Prozent und im Maschinenbau 15 Prozent.

EY wollte wissen, ob digitale Technologien für das Geschäftsmodell der Befragten derzeit eine Rolle spielen. 36 Prozent der deutschen Entscheider attestieren "eine sehr große Rolle" und noch einmal so viele "eine mittelgroße". Damit ordnet EY die Bundesrepublik auf dem vierten Rang hinter der Schweiz, Indien und China ein. Für alle Befragten geht es bei der Nutzung digitaler Tools vor allem um die Beziehungen zu ihren Kunden.