Gartner-Ratschläge

3 Praxis-Anwendungen für Social Media

Social Media ist mehr als Facebook, Twitter und LinkedIn. Und: Die Technologie ist zweitrangig, sagen die Analysten von Gartner. Denn: Wichtig ist, was man mit ihr erreichen will.

"Wenn Leute über Social Media reden, drehen sie bei dem Hype völlig durch", meinte David M. Coyle, Research Vice President bei Gartner, jüngst in einem Online-Vortrag des amerikanischen IT-Analystenhauses: Was man nicht alles mit Social Coupons machen kann, und was mit Twitter oder Facebook. Aber wer sich bei Social Media in das Wort "Media" verbeiße, also in die Technologie, der verpasse die riesige Chance für das Business, die der Trend mit sich bringt. Denn das entscheidende Wort sei "Social".

Collaboration und Innovation

Das Wir ist das Ziel. Bei Social Media dreht es sich nicht um die Technologie, sondern um das gemeinsame Arbeiten. Das Arbeiten miteinander ("collaboration") auf neue Beine zu stellen, darum gehe es vor allen Dingen bei Social Media im Unternehmens-Einsatz. Drei Felder grenzt Coyle ein, in denen die neuen Collaboration-Formen die Kommunikation mithilfe Microblogs, Communities, Chats oder Wissens-Speichern verbessern können.

  • 1. Ein besserer Draht zwischen Business und IT: "Lassen Sie den End User entscheiden, wie er mit der IT kommunizieren will", sagt Doyle. Die wöchentliche IT-Rundmail lese doch eh keiner. Wo lahmt das System, welche neuen Releases kommen und wo stehen die Projekte? Die meisten betrifft das alles gar nicht. Ein dynamischer Zugang müsse her, wie eine Online-Pinnwand, die stets aktuell ist. Auf der Pinnwand suchen User Infos, filtern die Datenflut filtern und können Feedback geben. Wie wäre es mit Twitter-Accounts, damit die User den IT-Services folgen können, die sie interessieren - und die IT-Kollegen wissen, das ihnen da draußen jemand zuhört?

  • 2. Innovation dank Support durch User: Das verspricht für Doyle den größten Nutzen. Denn so läuft IT-Support in mehr als 80 Prozent der Fällen ab: Fred wandert zu Mary ins Büro und fragt sie, wie er im neuen CRM-Tool den Stapel-Import hinbekommt. Mit etwas Glück kennt sie die Antwort. Mit einem Community-Tool könnte Fred sein Problem stattdessen posten. Irgendjemand da draußen in der Firma, vielleicht jenseits des Antlantiks, kennt die Antwort. Das langfristige Ziel aber ist: Die User helfen sich gegenseitig, Technologien so zu nutzen, wie nie zuvor. Das setzt Innovations-Energien für das ganze Unternehmen frei

Die Community vergisst nichts

  • 3. Integration in bestehende Workflows: Prozesse wie Change oder Incident Management gewinnen, wenn die Kommunikation in einem Social Media-Tool gebündelt wird. Bis jetzt verstreut sie sich auf E-Mails, Chats, Instant Messaging, Wikis oder SMS. Das Bündeln erleichtert den Überblick, macht Entscheidungen aber auch transparenter. Denn nun ist später wieder auffindbar, welche Bedenken oder Alternativen zur Sprache kamen. Vielleicht hören wir den Satz "Das wurde mir nicht kommuniziert" dann ein bisschen seltener. (mec)

Dieser Artikel stammt von CIO; Teaser-Foto: iQoncept/Fotolia