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Jürgen Hill, Teamleiter Technologie, Computerwoche
Happy Birthday Office,

auch wenn uns beide eine gewisse Hassliebe verbindet. Mit Grauen erinnere ich mich an Dein schlechtes, ungezügeltes Benehmen als Du noch in den Kinderschuhen stecktest. Aber auch Deine Diva-haften Marotten als Twen raubten mir die Nerven. Mal kamst Du schick im Ribbon-Look, um uns dann in der nächsten Version mit einem komplett neuen Outfit zu verwirren. Aber Schwamm drüber, wenn Ladies älter werden, dann werden sie halt schwierig und komplex.

Nie vergessen werde ich Dir den Stress, den Du mir zur Diplomarbeit machtest. Wegen Dir hätte ich fast den Abgabetermin verpasst, weil Du zickig wie Du teilweise bist, beim Ausdruck der Arbeit dauernd abgestürzt bist. Von wegen „WYSIWYG“-Neuerung, ich bekam von Dir nichts. Dennoch gelang es mir Dich zu bändigen, man durfte die junge Dame nur nicht überfordern – zehn Seiten am Stück drucken war das höchste der Gefühle. Bei 250 Seiten Diplomarbeit im Zeitalter der Nadeldrucker war das eine echte Strafe.

Ganz zu schweigen von Deiner anderen Marotte, die selbst Deine Eltern an der Hotline in Redmond ratlos machte: Deine Fehler in den Makromodulen zum Import von Grafiken und Tabellen aus anderen Programmen, die nicht unbedingt aus der gleichen Familie stammten. Denn in Deiner Kindheit warst Du noch lange nicht das Maß aller Dinge etwa in Sachen Tabellen und Spreadsheets. Aber, das muss man Dir lassen, Du bist mit den Jahren gereift und ein zuverlässiger Alltagsbegleiter geworden. Leider beginnst Du jetzt als Mitzwanziger wieder zu spinnen und baust Wolkenkuckucksheime.

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