Office 2000: Lohnt der Umstieg?

Mit Office 2000 hat Microsoft vor wenigen Monaten die Millenniumsausgabe ihres Bürogehilfen vorgestellt. Die bunten Werbeprospekte versprechen auch diesmal, dass alles besser, schneller, sicherer geworden ist. Doch wo liegen die Fallstricke, und für wen lohnt das Update wirklich?

Die Vereinigung von Desktop mit Intra- und Internet hat sich Microsoft für diese Ausgabe ihres Officepakets auf die Fahne geschrieben. Für den Privatanwender ist dies in der Regel weniger interessant. Und so bewegen sich die für ihn relevanten Änderungen an der Oberfläche.

Auffällig sind zunächst die verkürzten Menüs und Symbolleisten. Das Programm merkt sich selten benutzte Funktionen und blendet diese aus. Erst ein Klick ans Ende der Liste lässt sie wieder erscheinen.

Mehr Platz dagegen beanspruchen nun Word- und Excel-Dokumente, da jedes ein eigenes Fenster mitbringt, das auch in der Taskleiste erscheint. Bei entsprechend großen Bildschirmen ist das sicher kein Problem. Ebenfalls Ungewohntes in der Textverarbeitung: Statt links oben mit der Eingabe zu beginnen, genügt jetzt ein Doppelklick auf eine beliebige Stelle einer leeren Seite, um dort Text zu platzieren. Zum umfangreichen Datenaustausch zwischen den Officekomponenten erweist sich die erweiterte Zwischenablage als äußerst praktisch. Dort ist nun Platz für bis zu zwölf Elemente.

Karl Klammer hat Gesellschaft in Form neuer Gestalten aus der Familie der Hilfeassistenten bekommen. Diese sind nun nicht mehr an ein Fenster gefesselt, sondern lassen sich beliebig auf der Oberfläche verschieben. Dem Trend zum Arbeiten mit diesen Helfern ist jedoch die Möglichkeit zum Opfer gefallen, die Hilfe im Volltext zu durchsuchen.

Weitaus sinnvoller ist hingegen die Option, Programmteile vorzumerken, die erst bei Bedarf nachinstalliert werden. Wahlweise lassen sich einige Funktionen auch direkt von CD starten. Leider funktionieren diese Möglichkeiten nicht mit PhotoDraw, der ressourcenhungrigsten Komponente.

Für den Fall, dass eine Office-2000-Datei zerstört sein sollte, hat Microsoft seinem Paket Fähigkeiten zur Selbstdiagnose und -heilung spendiert. Zieht man einer Applikation durch Löschen oder Umbenennen der Exe-Datei den Boden unter den Füßen weg, merkt Office dies beim Start, und fordert zur Reparatur die CD oder die entsprechende Netzwerkverbindung an. Dies funktionierte genau so gut bei korrumpierten Dateien, in die wir testweise einige zusätzliche Bytes geschrieben hatten. Wenn dieses Feature sich doch nur auf Anwenderdateien übertragen ließe. Zumindest ist aus diesen die Benutzerkennung GUID verschwunden, die in der letzten Version noch für Schlagzeilen sorgte.