Analystenmeinung

IT-Services: Große Übernahmen sind unwahrscheinlich

03.01.2008
Die Konsolidierung des IT-Servicemarkts hält an, sie betrifft aber vorrangig die kleineren und mittleren Anbieter.

Immer wieder machen die indischen IT-Dienstleister mit Akquisitionsgerüchten Schlagzeilen. Vor allem Capgemini wird häufig als Übernahmekandidat genannt. So hatte die indische Tageszeitung "Hindustan Times" kurz vor Weihnachten unter Berufung auf "Quellen aus Investment-Kreise" berichtet, Wipro wolle den französischen IT-Dienstleister übernehmen. Die gleiche Absicht wurde Infosys vor einem halben Jahr unterstellt.

Abgesehen davon, dass die beiden Gerüchte jeglicher Grundlage entbehrten, sind solche Szenarien auch sehr unwahrscheinlich, meint Phil Codling, Analyst bei Ovum. "Selbst die größten indischen Anbieter sind nicht in der Lage, ein globales 80.000-Mitarbeiter-Unternehmen in ihr rasant wachsendes Geschäft zu integrieren", ist der Experte überzeugt. Aber auch die westlichen Schwergewichte halten sich von solchen Vorhaben zurück. Die Konsolidierung des IT-Servicemarkts schreite zwar zweifellos voran, auch in Europa. Großen Player seien davon jedoch kaum betroffen. "Gekauft werden hauptsächlich kleinere und mittlere Firmen, vor allem Nischenanbieter", so Codling. "Die heutigen Anwender haben doch eine viel größere Auswahl an Serviceanbietern haben als noch vor zehn Jahren."

Seiner Einschätzung nach wird sich daran im neuen Jahr nichts ändern: "Die großen IT-Serviceanbieter haben kein erkennbares Interesse an Mega-Übernahmen. Natürlich sagen sie, dass sie "Ausschau halten", aber dabei bleibe es in der Regel. (sp)