Im Stil der 90er
Zeven-OS - Das Retro-System mit moderner Technik
Voraussetzungen und Installation
Da Zeven-OS ein angepasstes Xubuntu ist, fallen auch die Hardware-Anforderungen ähnlich aus: Einen 3D-fähigen Grafikchip braucht die Distribution nicht, und eine bescheidene Singlecore-CPU legt den Desktop nicht lahm. Der Bedarf an Arbeitsspeicher ohne laufende Programme liegt mit 220 MB etwas höher als bei einem purem Xubuntu (190 MB) – 512 MB RAM sind damit ein sinnvolles Minimum. Zur Installation sind rund vier GB freier Speicherplatz auf Festplatte nötig. Da die Entwickler von Zeven-OS hauptsächlich ältere Hardware im Sinn haben, gibt es ausschließlich eine 32-Bit-Version.
ach der Einrichtung des Systems weist die von Xubuntu übernommene Aktualisierungsverwaltung auf die verfügbaren Updates aus den Ubuntu-Repositories hin. So warten der Linux-Kernel, Firefox und das mitgelieferte Adobe-Flash-Plug-in auf ihre obligatorische Aktualisierung aus den offiziellen Quellen. Damit ist es aber nicht getan, denn es sind auch die Repositories von Zeven-OS eingebunden, die jedoch übersprungen werden. Ein Ausflug in das Terminal („Zubehör > Terminal“) zeigt nach einem Aufruf von
sudo apt-get update
den Grund: Die Pakete der eigenen Repositories sind wie üblich genau wie jene von Ubuntu mit einem Krypto-Schlüssel signiert, um deren Authentizität zu überprüfen. Allerdings fehlen in Zeven-OS 6.0 ausgerechnet die eigenen GPG-Schlüssel. Mit dem Befehl
wget -qO - http://zevenos.com/packages/zevenos6/gpg.key | sudo apt-key add -
können Sie den Schlüssel nachrüsten.
Fazit: Ein solides System mit Retro-Optik
Zeven-OS 6.0 ist mit seiner Xubuntu-Basis ein solides Linux-System. Die klare Linie von Be-OS kann sich immer noch sehen lassen, auch wenn sie vom heute gewohnten Bild eines Linux-Desktops deutlich abweicht. Die Vorgängerversion beruhte auf Xubuntu 12.10 und litt unter einem knappen Support-Zeitraum, der dem Aufwand hinter den Desktop-Anpassungen nicht gerecht wurde. Nun ein Ubuntu mit Langzeit-Support zu verwenden, passt besser zum Konzept dieser Ubuntu-Abspaltung, die von einem Hobby-Entwickler und einer größtenteils deutschsprachigen Community gepflegt wird.
Die vorliegende Version hat den Beinamen „Goodbye-Edition“: Der soll keinen Abschied verkünden, sondern eine gewisse Skepsis der Entwickler widerspiegeln, was die weiteren Pläne Ubuntus mit dem Display-Server Mir betrifft.
(PC-Welt/ad)