Rückblick 2013

Zehn spektakuläre Softwarefehler

3. Private Daten von sechs Millionen Mitgliedern eines sozialen Netzwerks weitergegeben

Die Softwarepanne, die 2013 die meisten Schlagzeilen produzierte, geht auf das Konto eines der weltweit führenden sozialen Netzwerke. Dabei gelangten die privaten Kontaktdaten von rund sechs Millionen seiner Mitglieder in Umlauf. Ihre E-Mail-Adressen und Telefonnummern waren für etwa ein Jahr auch für Unbefugte einsehbar. Ursache war ein Softwarefehler in einem System des Netzwerks, das Empfehlungen für neue Freundschaftsanfragen generierte. Durchschnittlich seien die Kontaktinformationen jeweils ein- bis zweimal unerlaubt geteilt worden. Alle betroffenen Nutzer wurden per E-Mail über die Panne informiert.

4. Deutsche Universität "entlässt" 48.000 Studenten und Mitarbeiter

"In zwölf Tagen wird Ihr Login gesperrt. Dies geschieht, weil Sie als Student exmatrikuliert worden sind, als Mitarbeiter Ihr Vertrag geendet hat oder die Gültigkeit Ihres Gastlogins abläuft." Diese E-Mail erhielten 37.000 Studenten und 11.000 Mitarbeiter einer großen deutschen Universität an einem Sonntagmorgen letzten Jahres. Ein Softwarefehler im Rechenzentrum der Universität zeichnete für diese Fehlinformation verantwortlich. So führten Probleme beim Datenabgleich der Personal- und Studentendaten dazu, dass die E-Mail in Umlauf gebracht wurde. Die Sprecherin der Universität versuchte die vermeintliche Massenentlassung von der humorvollen Seite zu nehmen: "Vermutlich hat sogar der Rektor die Nachricht erhalten."

5. Vorbereitung auf SEPA: Banken überweisen Geldbeträge doppelt

Bei Tausenden von Daueraufträgen seiner Kunden überwies ein regionaler Bankenverbund in Deutschland die Geldbeträge doppelt. Zudem führten die Geldinstitute viele Überweisungen nicht am ursprünglich festgelegten Bearbeitungstag aus. Ursache war ein Softwarefehler in einem neuen Programm, das die Konten auf den neuen Standard des einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrs (SEPA) umstellte. Im Zuge dieser Umstellung wurden die neuen SEPA-konformen Daueraufträge im System erfolgreich eingerichtet, die alten jedoch nicht gelöscht. Dies führte zu den Doppelbuchungen. Die betroffenen Kunden erhielten die fälschlich überwiesenen Beträge inklusive Zinsen umgehend zurückerstattet.