Kindern besser vor schädlichen Inhalten schützen

YouTube: Britische Politiker fordern mehr Kontrolle

Frage der Verantwortung

Aus dem britischen Bericht geht auch hervor, dass es in der Regel 24 Stunden dauert, bis Fotos von Webseiten entfernt werden, die in irgendeiner Weise Kindesmissbrauch darstellen - laut Komitee eine "schockierende" Erkenntnis. YouTube-Betreiber Google sagt allerdings, dass die Videoplattform für Kinder sicher sei. Die grundsätzliche Verantwortung sehen die Experten auf mehreren Seiten. "Hauptverantwortliche sind immer die Eltern. Sie müssen sich über das Angebot, zu dem sie ihrem Kind den Zugang ermöglichen, informieren", meint Geretschlaeger. Der Anbieter solle aber zumindest darauf hinweisen, wenn die Inhalte auch Material umfassen, das für junge Menschen ungeeignet sein könnte. Günter sieht die Verantwortung zuerst bei jenen, die bedenklichen Content überhaupt hochladen. "Die Betreiber haben aus unserer Sicht, ähnlich wie Host-Provider, eine mittelbare Verantwortlichkeit für die Inhalte."

Die Politiker räumen zwar ein, dass es sicherlich unmöglich sei, jedes einzelne Video anzuschauen, zeigen sich mit der Lösung, Inhalte erst zu entfernen, wenn diese gemeldet werden, dennoch nicht zufrieden. Die Selbstregulierung sei bisher nicht ausreichend. Es mangele an Transparenz und Konsequenz. Gesetzliche Regelungen im Medienbereich seien als Rahmen und als Sicherheit für das förderliche Aufwachsen der Kinder durchaus sinnvoll. "Dafür muss aber wie gesagt ein gesellschaftlicher Grundkonsens bestehen, damit einerseits Gesetze umgesetzt und auch beachtet und eingehalten werden können", so die Medienpädagogin. Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit von Einschränkungen und Begleitmaßnahmen in einer freien Mediengesellschaft seien das A und O. Nur so werde ein positives Klima geschaffen, denn es gehe nicht um die Ablehnung von Medien, sondern darum, sinnvolle Angebote zu finden und zu nutzen. (pte/mje)