Yahoo Openness Strategy

Yahoo: Öffnung des eigenen Angebotes für Drittanbieter

In Zukunft möchte Yahoo seine eigenen Angebote für die Lösungen von Drittanbietern öffnen. Unter anderem soll eine Suche in externen Webangeboten aus Yahoo Mail heraus möglich sein.

Dies berichtet das Wall Steet Journal. "Früher wollten wir die Nutzer bei Yahoo halten, heute sind wir offener geworden. Eine Einstiegsseite muss den Nutzer weiterschicken, wenn er anderswo mehr Informationen finden will", begründet Yahoo-Deutschland-Geschäftsführer Terry von Bibra auf Nachfrage von pressetext. Bereits im Rahmen des heute, Freitag, beginnenden "Open Hack Day 2008" bekommen externe Entwickler die Gelegenheit, sich mit den entsprechenden Technologien zu befassen.

Als Beispiel wurde von Ash Patel, Leiter Yahoo Audience Products Division, gezeigt, wie Nutzer direkt aus verschiedenen Yahoo-Webservices heraus mit dem Angebot des US-Online-Videoverleihs Netflix interagieren könnten. Angedacht sind auch weitere Optionen wie eine Suche beispielsweise in Kleinanzeigen-Seiten aus dem Webmail-Service des Unternehmens. Ebenso soll es die Möglichkeit geben, aus Yahoo Music heraus auch auf fremde Musik-Download-Angebote wie beispielsweise jenes von Amazon zugreifen zu können. Übergeordnet bezeichnet das Unternehmen dies als "Yahoo Openness Strategy".

Im Rahmen des zweitägigen Open Hack Day im Yahoo-Hauptquartier bekommen die eingeladenen Programmierer die Möglichkeit, einen Vorab-Blick auf Entwicklungswerkzeuge zu werfen und damit zu experimentieren. Die Öffnung soll die Yahoo-Angebote langfristig noch attraktiver für Nutzer machen. " Das neue offene Yahoo wird sozialer und gibt den rund 500 Mio. Nutzern weltweit eine größere Flexibilität, um Webseiten wie auch die Yahoo-Startseite ihren persönlichen Bedürfnissen anzupassen", meint von Bibra. Bereits einige Ergänzungen könnten das Nutzererlebnis auf der Yahoo-Startseite perfekt machen, betont wiederum Patel. "Aber welche ein oder zwei Dinge das sind, ist von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich", zitiert ihn das Branchenportal Cnet. Dementsprechend werden User selbst entscheiden können, welche neuen Widgets für die Startseite sie tatsächlich nutzen wollen.

Zwar war Netflix ein speziell auf den US-Markt fokussierendes Anwendungsbeispiel, doch betont Yahoo Deutschland gegenüber pressetext das globale Interesse an Offenheit. Beispielsweise werde von der Yahoo-Deutschland-Homepage bereits auf News der Süddeutschen Zeitung verlinkt. Die Öffnung der Services und Produkte sei ein wichtiger Bestandteil der übergeordneten Unternehmensstrategie, wie Unternehmens-CEO Jerry Yang bereits im Januar auf der Consumer Electronics Show verdeutlicht habe. "Wir öffnen uns mit SearchMonkey für externe Entwickler mit dem Ziel, durch relevantere Web-Inhalte und -Services für Internetnutzer aus der ganzen Welt der bevorzugte Einstiegspunkt ins Internet zu sein", meint von Bibra abschließend. (pte/mje)