Yahoo!: Gebühr für Auktion zahlt sich aus

Yahoo! hat nach der Einführung von Gebühren für seine US-Auktionsseite im Januar eine positive Zwischenbilanz nach dem Motto "Weniger ist mehr" gezogen. Der Traffic sei zwar gesunken, der Anteil der verkauften Waren aber prozentual gestiegen, teilte Yahoo! mit.

Seit Januar verlangt das Webportal für die Aufnahme von Produkten in seine Auktions-Datenbank eine Gebühr zwischen minimal 20 Cents und maximal 2,25 US-Dollar. Die Höhe ist abhängig vom Wert des versteigerten Gegenstands. Seit dieser Maßnahme sind laut Yahoo! der Prozentanteil der verkauften Waren in der Liste sowie die Verkaufspreise im Durchschnitt gestiegen.

Genaue Angaben zu Einnahmen und zu den zur Auktion gelisteten Waren machte Yahoo! allerdings nicht. Analysten vermuten aber, dass die Zahl der angebotenen Waren seit der Einführung der Gebühr in den USA um etwa 80 Prozent gefallen sei. Damit hätte Yahoo! im Kampf um die Pole Position gegen den Konkurrenten eBay keine Chance mehr. Und genau die Marktführerschaft gilt als Ziel der Yahoo!-Auktionsseite.

Doch womöglich ist weniger jedoch mehr für Yahoo!. Seit das Auktions-Angebot kostenpflichtig ist, hat sich die Spreu vom Weizen getrennt und sich die Qualität durchgesetzt. Laut Auktions-Chef Brian Fitzgerald sei Yahoo! dadurch "a lot of junk" los geworden, also Waren, die sich wohl niemals verkauft hätten. Besonders populär seien PCs, Elektrogeräte, Antiquitäten und Sport-Souvenirs.

Yahoo! denkt derzeit wie viele andere Internetanbieter über die Einführung kostenpflichtiger Dienste nach, um finanziell auf einen grünen Zweig zu kommen. Wie berichtet, meldete das Unternehmen für das erste Quartal 2001 einen Verlust von 11,5 Millionen US-Dollar. Yahoo! begründete das schlechte Ergebnis vor allem mit dem niedrigeren Anzeigenaufkommen. Bisher stammen 90 Prozent des Umsatzes aus Werbeeinnahmen. Analysten halten dies für einen Schwachpunkt. Der Grund: Das Gros der Auftraggeber sind Dotcoms. Laufen deren Geschäfte - wie im Moment - schlecht, lassen auch die Werbeeinkünfte bei Yahoo! nach.

Doch die Firma hat mit der Auktions-Gebühr in den USA bereits reagiert, um die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen zu lindern. Zudem startet das Unternehmen in Kürze einen Abo-Service für Echtzeit-Aktienkurse und andere Finanz-Dienste zum Preis von 9,95 US-Dollar im Monat. (jma)