Xerox zahlt Strafe für zu schöne Bilanzen

Xerox will einen Schlussstrich unter die seit zwei Jahren laufenden Untersuchungen der Konzernbilanzen ziehen. Der Drucker- und Kopiererhersteller wird die Bilanzen der letzten fünf Jahre korrigieren und an die US-Börsenaufsicht SEC zehn Millionen US-Dollar Strafe zahlen.

Es handelt sich dabei um die bislang höchste Zivilstrafe, die an die SEC entrichtet wurde. Wie die Computerwoche berichtet, sind Knackpunkte der beanstandeten Bilanzierung die Buchungen von Leasing-Aufträgen: Umsätze von Geräten, die von Kunden geleast werden, tauchen in den Berichten als feste monatliche Gebühr für Equipment, Finanzierung, Service und Wartung auf. Nach den Generally Accepted Accounting Practices (GAAP) kann ein Teil dieser Einnahmen als Vorschuss verbucht werden, der Rest muss über den gesamten Zeitraum verteilt werden.

Xerox hat offenbar die monatlich festen Einnahmen übertrieben hoch angesetzt, um damit seine Umsätze zu schönen. Wie das Unternehmen mitteilte, sind von den nun vorgesehenen Korrekturen Umsätze in Höhe von über zwei Milliarden US-Dollar betroffen. Durch die Nachbesserungen könnten sich Ergebnisabweichungen von bis zu 300 Millionen US-Dollar oder rund zehn Prozent des gesamten Vorsteuergewinns ergeben.

Auch für das Geschäftsjahr 2001 plant Xerox eine Überarbeitung seiner Zahlen. Diese waren bereits veröffentlicht, jedoch noch nicht in einem offiziellen Statement an die SEC weitergeleitet worden. Dem Unternehmen wurde eine Frist von 15 Tagen gewährt, dieser Pflicht nachzukommen. Xerox räumt damit bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein, nicht sauber bilanziert zu haben. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen aus Stamford, Connecticut, Unregelmäßigkeiten eingestanden und die Bilanzen für die Jahre 1998 bis 2000 korrigieren müssen. (Computerwoche/uba)